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Aufklärungsbroschüre mit Herz und Verstand
Rezension zu Thomas Schenk: sex & sieben (2006)

Josef Spindelböck

Hinweis/Quelle: Die Tagespost, 1. Juli 2006, 13; Titelangabe: Thomas Schenk / Jutta Lang / Gintas Vaitoska, sex & sieben. Information und Orientierung zu Pubertät, Liebe und Sexualität, Wien 2006, 80 Seiten. Bestelladresse: Jugend für das Leben, Center St. Elisabeth, Elisabethstraße 26/23, 1010 Wien, Tel. 01 586 94 11 15, e-mail: wien@youthforlife.net
Pro Stück werden mindestens 50 Cent als Unterstützungsbeitrag für „Jugend für das Leben“ erbeten.

Unter dem Titel „sex & sieben“ wird in einer von Dr. med. Thomas Schenk, Mag. Jutta Lang und Dr. med. Gintas Vaitoska verfassten Broschüre „Information und Orientierung zu Pubertät, Liebe und Sexualität“ gegeben. Die Erstellung und der Druck der Informations- und Aufklärungsschrift für junge Menschen (besonders geeignet wohl für Mädchen ab 12, für männliche Jugendliche ab 14) wurden teilweise aus Mitteln des Bundesministeriums für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz gefördert.

Im ersten Hauptkapitel „Pubertät“ geht es um die biologischen Vorgänge bei Mädchen und Burschen in der Reifezeit und die damit zusammenhängenden medizinischen und psychologischen Aspekte. Wichtige Grundinformationen werden geboten, auch wenn nicht zu erwarten ist, dass jede/r alles sofort versteht.

Das nächste Kapitel „Liebe und Sexualität“ stellt sich mutig den mit den biologischen Veränderungen der jeweiligen Geschlechter und ihrer gegenseitigen Anziehung einhergehenden ethischen Fragen. Liebe ist mehr als verliebt sein; wahre Liebe achtet und respektiert den Partner und kann mit der sexuellen Vereinigung als leiblichem Ausdruck der Ganzhingabe warten bis zum Ja-Wort der Ehe, die als Sakrament die Gnade Gottes vermittelt.

Ein besonders wichtiges Kapitel widmet sich der „Entstehung des Lebens“. Bereits vom Augenblick der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle an handelt es sich um neues, eigenständiges personales Leben, um einen neuen Menschen, der geschützt und in Liebe angenommen sein will. Das „Ja zum Leben“ soll bestärkt bzw. geweckt werden, auch da, wo eine Schwangerschaft eingetreten ist, ohne dass die äußeren Voraussetzungen dafür in idealer Weise gegeben sind. Abtreibung hinterlässt schlimme Folgen: für das getötete Kind wie auch für die Mutter. Adoption und anonyme Geburt können ein möglicher Ausweg aus Notsituationen sein, die Tötung eines ungeborenen Kindes ist es nie.

Im Kapitel „Familienplanung“ werden die Vorzüge der natürlichen Empfängnisregelung gegenüber der künstlichen Verhütung aufgezeigt. Zwar verlangt die natürliche Empfängnisregelung eine gewisse Selbstbeherrschung, doch ist es eine Methode, die den Körper nicht belastet und zu vertieftem Respekt der Partner führt. Auch wenn die Autoren die künstlichen Mittel der Verhütung ablehnen, werden diese doch relativ ausführlich beschrieben. Es wird auf die in vielen Fällen vorliegende frühabtreibende Wirkung bestimmter Präparate hingewiesen, was wichtig erscheint, da dieser Punkt sonst oft verharmlost bzw. ganz unterschlagen wird. Kritisch ist anzumerken, dass im verwendeten Begriff „NFP“ (= natürliche Familienplanung) eine terminologische Unschärfe liegt: Da manche NFP-Gruppen nämlich entgegen der kirchlichen Lehre auch Kondome als Sekundärunterstützung gutheißen, sollte man sich besser auf NER (= natürliche Empfängnisregelung) einigen.

Das Buch schließt mit dem Kapitel „geschlechtlich übertragbare Krankheiten“, bevor in Anhang I ein „Lexikon“ über wichtige Begriffe und in Anhang II ein Verzeichnis von Adressen für Beratung und Hilfe gegeben wird.

Bei „sex & sieben“ handelt es sich nicht um eine „katholische Aufklärungsbroschüre“ in dem Sinn, dass direkt und in allem die Lehre der Kirche präsentiert wird. Das Ziel der Autoren und Herausgeber war es, wie Jutta Lang mitteilte, „einen möglichst breiten Kreis an Jugendlichen anzusprechen, von denen viele mit dem Glauben nicht viel anfangen können.“ Andererseits, und dies sei dankbar angemerkt, gibt es keinen Widerspruch gegen die Lehre der Kirche in dem kleinen Buch.

Insgesamt ist die Broschüre ein gelungener Versuch, Eltern und Erziehungsverantwortlichen sowie direkt den jungen Menschen die nötigen Informationen und Wertorientierungen zu bieten, um die Zeit des Erwachsenwerdens auch im Hinblick auf die Reifung von Liebe und Sexualität verantwortungsbewusst anzunehmen und zu gestalten. Man kann dieser Informationsschrift mit dem zuständigen Referatsbischof für Ehe und Familie DDr. Klaus Küng nur möglichst weite Verbreitung wünschen. Dieser schreibt in einer Empfehlung: „Die neu erschienene Broschüre sex & sieben der Autoren Dr. Thomas Schenk, Jutta Lang STM, und Dr. med. Gintas Vaitoska enthält in gut verständlicher Sprache die nötige Basisinformation über den menschlichen Körper, Sexualität, Liebe und Verantwortung; sie vermittelt gleichzeitig positive Orientierung in dieser wichtigen Materie. Die Broschüre präsentiert sich freundlich, ihr Inhalt ist wertvoll und für die Verwendung in Schule, Jugendgruppen oder als Info-Hilfe bei Einzelbegleitung geeignet. Ich hoffe, dass diese Broschüre für viele junge Menschen ein sicherer Wegweiser für den verantwortungsvollen Umgang miteinander sein wird.“