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Mit 27. April 2016 19:53

Weihbischof Athanasius Schneider ersucht Papst um authentische Interpretation von Amoris laetitia

(news.stjosf.at) Der Weihbischof von Astana in Kasachstan, Athanasius Schneider, ersucht Papst Franziskus angesichts der gegenläufigen Interpretatonen des Nachsynodalen Apostolischen Schreibens "Amoris laetitia" im Hinblick auf den gemäß "Familiaris consortio", Nr. 84, nur im Falle sexueller Enthaltsamkeit möglichen Kommunionempfang sog. "wiederverheiratet Geschiedener" um eine authentische Interpretation im Sinne der traditionellen kirchlichen Lehre. Er hält zum Abschluss eines längeren Beitrags, der in verschiedenen Sprachen veröffentlicht wurde (so auch auf Deutsch in kath.net und in kathnews.de), fest: 

"Der Sitz des Petrus, d.h. der Papst, ist der Garant der Einheit des Glaubens und der sakramentalen apostolischen Disziplin. Angesichts der unter Priestern und Bischöfen entstandenen Verwirrung was die sakramentale Praxis bezüglich der wiederverheirateten Geschiedenen betrifft, und die Interpretation von AL, ist ein Appell an unseren lieben Papst Franziskus, den Stellvertreter Christi und "süßen Christus auf Erden" (heilige Katharina von Siena) als berechtigt anzusehen, dass er die Veröffentlichung einer authentischen Interpretation von AL anordnet, die notwendigerweise eine ausdrückliche Erklärung des disziplinären Prinzips des universalen und unfehlbaren Lehramtes bezüglich der Zulassung zu den Sakramenten der wiederverheirateten Geschiedenen enthalten müsste, so wie sie in der Nr. 84 von Familiaris Consortio formuliert ist. In der großen arianischen Verwirrung des 4. Jahrhunderts richtete der heilige Basilius der Große einen dringenden Appell an den Papst von Rom, damit er mit seinem Wort eine klare Richtung vorgebe, um endlich die Einheit des Denkens im Glauben und in der Liebe zu erreichen (vgl. Ep. 70). Eine authentische Interpretation von AL durch den Apostolischen Stuhl könnte für die ganze Kirche eine Freude in der Klarheit (claritatis laetitia) bringen. Diese Klarheit würde eine Liebe in der Freude (amoris laetitia) garantieren, eine Liebe und eine Freude, die nicht nach dem Denken der Menschen, sondern nach dem Denken Gottes (vgl. Mt 16,23) wäre. Das ist es, was zählt für die Freude, das Leben und das ewige Heil der wiederverheirateten Geschiedenen und für alle Menschen."

Auch der St. Pöltner Moraltheologe Josef Spindelböck schließt sich in einem Kommentar zu "Amoris laetitia", der in der Zeitschrift "Theologisches" erscheint, dieser Auffassung an und meint, eine authentische päpstliche Interpretation von "Amoris laetitia" im Lichte von „Familiaris consortio“, Nr. 84, wäre hilfreich; von der Sache her sei sie die einzig mögliche; der Text von AL lasse zu viel Interpretationsspielraum für jene, die ihn losgelöst von der bisherigen Lehre oder in Kontrast zu ihr lesen.

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