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Son 14. Aug 2016 16:49

Haltlose Vorwürfe des Abtreibungsarztes Dr. Fiala an das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder

(kathpress.at) In der Diskussion um das im Wiener Krankenhaus der Barmherzigen Brüder verweigerte Einsetzen einer Verhütungsspirale stellte sich am Freitag die Wiener Ärztekammer an die Seite des Ordensspitals. Verhütungsmaßnahmen seien nicht im Leistungskatalog der Sozialversicherungen enthalten. Das Ordenskrankenhaus sei daher im konkreten Fall "korrekt vorgegangen", betonte Johannes Steinhart, Vizepräsident und Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte der Ärztekammer für Wien, in einer Presseaussendung. "Der medial transportierte Vorwurf, dass seitens des Spitals ethische oder religiöse Gründe für die Vorgangsweise bestimmend waren, dürfte auf eine Unkenntnis der Realität der Empfängnisverhütung im Interesse der Patientinnen zurückzuführen sein", hielt er fest.

Krankenhäuser dürften nur dann Kosten für Empfängnisverhütung der Allgemeinheit in Rechnung stellen, wenn durch eine kurzfristige neuerliche Schwangerschaft das Leben der Frau gefährdet wäre, schilderte Steinhart. "Das Setzen einer Spirale ist eine typische Leistung für den niedergelassenen Gynäkologen" und daher eine ärztliche Privatleistung. In Spitälern falle der Eingriff zudem deutlich kostenintensiver aus als bei niedergelassenen Fachärzten. Das Spital habe der Patientin daher hohe Kosten erspart, so der Vizepräsident der Wiener Ärztekammer.

Losgetreten hatte die Debatte der Gynäkologe und Gründer der Abtreibungsklinik Gynmed, Christian Fiala. Via Aussendung hatte er am Mittwoch dem Ordensspital der Barmherzigen Brüder vorgeworfen, dass es einer 35-jährigen Frau aus religiösen Gründen das Einsetzen einer Verhütungsspirale verweigert habe und ein Eingreifen des Gesetzgebers gefordert.

Das Krankenhaus hatte die Darstellung Fialas umgehend dementiert. In dem von dem Gynäkologen öffentlich gemachten Fall habe keine medizinische Indikation für das Einsetzen einer Spirale vorgelegen. "Im Gegensatz zu einer medizinischen Indikation ist das Einsetzen von Spiralen als Verhütungsmittel nicht im Leistungskatalog der Sozialversicherungen enthalten. Daher wird diese Methode in unserem Krankenhaus auch nicht angeboten", hieß es von Seiten des Ordensspitals.

Wie heimische Medien berichteten, hatte die 35-jährige Frau bereits vier Abtreibungen hinter sich - zumindest die vierte wurde in Fialas Gynmed-Klinik vorgenommen, als es im Zuge einer neuerlichen Schwangerschaft zu gesundheitlichen Problemen kam. Eine Kürettage sei notwendig gewesen, die im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder durchgeführt wurde.

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