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Astrologie

Karl Hörmann: LChM 1969, Sp. 52 f

Die Astrologie behauptet einen Einfluß der Gestirne auf das Weltgeschehen und im besonderen auf das Schicksal des Menschen. Wenn sie mit natürl. Mitteln nach dem physischen Einfluß der Gestirne auf das Wetter, das Körperbefinden und damit zusammenhängend auf das seelische Verhalten des Menschen forscht und vorsichtig allg.e Voraussagen darüber macht, ist dagegen nichts einzuwenden (vgl. Thomas von Aquin, S.Th. 2,2 q.95 a.5). Gelten lassen kann man auch die Meinung, daß die Menschen geneigt sind, gewisse Vorgänge am Sternenhimmel in ganz bestimmter Weise sinnbildlich zu deuten und in diesem Sinn von ihnen beeinflußt werden. Unannehmbar und unerlaubt ist jedoch die aus den Sternen geschöpfte gewisse Voraussage von Dingen, die vom Zufall oder vom freien Willen abhängen, weil dieses Bestreben entw. auf eine Leugnung der Willensfreiheit und der Verantwortlichkeit (Anrechenbarkeit) des Menschen hinausläuft oder diesselbe Grenzüberschreitung enthält wie sonstiges sittl. unerlaubtes Forschen nach Geheimwissen (divinatio). Augustinus (De contin. 14, PL 40,358), Thomas von Aquin (S.Th. 2,2 q.95 a.5), das kirchl. Lehramt (D 1364 [717 d]) wenden sich gegen eine solche Art von Astrologie.


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