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Predigt:

Der Erlöser trägt alle Last mit uns und hebt uns empor!

14. Sonntag im Jahreskreis A (05.07.2020)

L1: Sach 9,9-10; L2: Röm 8,9.11-13; Ev: Mt 11,25-30


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Vom neuen Leben in Christus, an welchem wir teilhaben dürfen durch Gottes Gnade, handelt die Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer. Denn wir sind mit dem auferstandenen Herrn verbunden, und sein Heiliger Geist erfüllt und belebt uns. Wir sollen als geisterfüllte Menschen leben und sind nicht mehr den irdischen Begierden verpflichtet. Eine neue, heilige Freiheit erfüllt uns!

Und doch können wir uns fragen: Erleben wir das immer so? Gibt es nicht auch im Leben glaubender und frommer Menschen so manche Dunkelheiten und Schwierigkeiten? Ja, das ist so, und dafür gibt es zwei Gründe. Der erste ist naheliegend: Auch als Glaubende und in Christus vom Heiligen Geist Erfüllte bleiben wir Menschen. Wir sind noch nicht im Himmel, sondern pilgern auf Erden, und diese Welt bietet zwar viel Schönes und Erfüllendes, sie ist aber auch immer wieder wie ein „Jammertal“ oder gar ein „Tal der Tränen“. Ein zweiter Grund für so manche Bedrängnis kann darin gesehen werden, dass wir alle von Gott wie im Feuer geprüft und geläutert werden. Nur so erweist sich unsere Treue und zeigt sich die Gnade Gottes in ihrer rettenden Macht. Beten wir also um die Gabe der Bewährung im Guten!

Jesus Christus lädt im Evangelium dieses Sonntags alle Mühseligen und Beladenen ein, zu ihm zu kommen. Er möchte ihnen Ruhe verschaffen und Trost spenden. Nicht als strenger Richter und Gesetzgeber tritt er auf, sondern als barmherziger Heiland. Gott hat ein Herz für uns; er zeigt uns seine Liebe und Nähe. Ja, weil Gott wirklich Mensch geworden ist, versteht er uns auch als Mensch und lädt uns ein, die Last des Lebens ihm anzuvertrauen, damit er dieses Joch mit uns trägt. Dann aber wird die Bürde, die einem jeden von uns zugemutet ist, plötzlich leichter; jedenfalls können wir dann unser tägliches Kreuz auf uns nehmen, ohne zu verzagen.

Wenn es uns dann vielleicht sogar gelingt, inmitten aller Leiden und Bedrängnis die innere Freude und Hoffnung nicht zu verlieren, dann helfen wir auch vielen anderen Menschen, die es vielleicht persönlich nicht leicht haben. Auf diese Weise kündigt sich in der irdischen Mühsal schon die Erfüllung jener Verheißung an, die uns Gott macht: dass wir einst im Himmelreich die ewige Ruhe finden in der Weise der endgültigen Vollendung. Denn Gott allein vermag die Sehnsucht des menschlichen Herzens nach Liebe wahrhaft zu stillen.

Wir wollen noch auf einen großen Heiligen blicken, den heiligen Ulrich von Augsburg, den die Kirche am 4. Juli feiert. Er ist der Kirchenpatron unserer Filialkirche in Trandorf. Ulrich hat die Worte Jesu gläubig angenommen und in seinem Leben als Priester und Bischof verwirklicht. Über viele Jahre hinweg setzte er sich ein für die Verkündigung des Wortes Gottes und feierte mit den ihm anvertrauten Gläubigen die heilige Liturgie in würdiger Weise. Die Sorge für Notleidende und Arme war ihm ein wichtiges Anliegen. Der heilige Ulrich setzte sich für Frieden und Versöhnung ein, auch dann als er sich angesichts der plündernden magyarischen Truppen um die Organisation der militärischen Abwehr kümmern musste, die dann schließlich in der Schlacht am Lechfeld 955 unter König Otto dem Großen zum erfolgreichen Abschluss kam. Die vorher so kriegerischen Ungarn fanden in den folgenden Jahren durch die geduldige Missionsarbeit zum christlichen Glauben und ließen sich taufen. Auch hier bewahrheitet sich das Wort Jesu, dass er gütig und von Herzen demütig ist. In der Lesung aus dem Buch Sacharja wird der umfassende und endgültige Friede angekündigt, den der messianische König bei seiner Wiederkunft in Herrlichkeit am Ende der Weltzeit errichten wird.

Wir aber wollen den guten Weg des Glaubens hier auf Erden gehen; die Fürbitte der Gottesmutter Maria, des hl. Josef und des hl. Ulrich begleite uns. Amen.