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Predigt:

Den Glauben mit Freude bezeugen (Weltmissionssonntag)

29. Sonntag im Jahreskreis A (18.10.2020)

L1: Jes 45,1.4-6; L2: 1 Thess 1,1-5b; Ev: Mt 22,15-21


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Die Kirche begeht heute den Weltmissionssonntag. Mission heißt Sendung, und wie Jesus Christus vom himmlischen Vater in diese Welt gesandt worden ist, um uns Menschen das ewige Heil zu schenken, so sendet auch Jesus Christus selber seine Apostel und Jünger und damit auch uns alle aus, dass wir die frohe Botschaft von der Liebe Gottes vor den Menschen bezeugen.

Das ewige Wort Gottes ist Fleisch geworden, und wenn wir die Heilige Schrift als direkte Bezeugung des Wortes Gottes im Glauben annehmen, dann gilt auch: Gott spricht zu uns durch Menschen. Das Wort Gottes begegnet uns in menschlichen Worten. Gott wollte sich verständlich machen und uns seine Liebe auf menschliche Art und Weise zeigen.

Mission aber bedeutet, dass wir alle unseren Glauben nicht nur im Herzen tragen sollen, sondern auch durch das Wort und die Tat bekennen dürfen. Wovon das Herz voll ist, davon geht der Mund über, so heißt es ja. Die Weitergabe des Glaubens ist auch in unserem Land und in Europa insgesamt schwieriger geworden. Vielfach fehlt das nötige Glaubenswissen und noch mehr die Glaubenspraxis. All dies soll uns jedoch nicht entmutigen, denn wenn Gott selbst uns sendet, was haben wir da zu fürchten? Wir dürfen es getrost dem Herrn der Ernte überlassen, wie die guten Samenkörner aufgehen und Frucht bringen, die wir durch unser christliches Beispiel aussäen dürfen.

Lassen wir uns in besonderer Weise von den Lesungen und vom Evangelium dieses 29. Sonntags im Jahreskreis inspirieren!

In der Lesung aus dem Buch Jesaja wird Bezug genommen auf den persischen König Kyros, der von Gott als Werkzeug ausersehen war, das Volk Israel aus der babylonischen Gefangenschaft zurückzuführen ins Gelobte Land. Freilich überhob sich dieser König in seinem Stolz, indem er seine militärischen Erfolge auf das eigene Geschick zurückführte und nicht auf die helfende Hand Gottes. Die Lesung zeigt uns, dass Gott auf unsichtbare Weise den Lauf der Geschichte lenkt und stets Pläne des Heiles für uns Menschen hat, die sich dann verwirklichen, wenn wir auf Gott vertrauen und ihn lieben.

In der Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Thessalonich werden der Glaube, die Hoffnung und die Liebe dieser christlichen Kirche hervorgehoben. Das Evangelium Christi hat sich nicht nur im Wort der Verkündigung als wirksam erwiesen, sondern auch durch Erweise der Kraft und des Beistandes des Heiligen Geistes. Dort, wo Menschen Gott Glauben schenken, ereignen sich Wunder der Gnade und der Bekehrung. Die Neuheit des christlichen Lebens vermittelt Freude und Hoffnung.

Das Evangelium nach Matthäus nimmt Bezug auf die Fangfrage der Pharisäer gegenüber Jesus, ob es denn erlaubt sei, dem Kaiser Steuern zu zahlen. Jesus überführt seine Gegner der Inkonsequenz, denn sie selber besitzen kaiserliche Münzen, um eben diese Steuern zu zahlen. Die Antwort Jesu ist kurz und richtungweisend: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!“ (Mt 22,21)

Auch wir sind aufgerufen, die Autorität der Regierenden zu achten und Steuern und Abgaben zu entrichten. Zugleich aber und noch mehr sollen wir Gott gehorchen und ihm allein dienen. Würde von uns etwas verlangt, was dem Glauben oder dem sittlichen Gesetz widerspricht, dann gilt: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.

In allem aber stärkt uns die Gnade Christi und begleitet uns das Wirken des Heiligen Geistes. So dürfen wir in Freude den Glauben an Gott bezeugen, und wir empfehlen die Christen in aller Welt der besonderen Fürbitte der Gottesmutter Maria und des heiligen Josef! Amen.