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Predigt:

Der Glanz der Herrlichkeit Christi

2. Fastensonntag A (16.03.2014)

L1: Gen 12,1-4a; L2: 2 Tim 1,8b-10; Ev: Mt 17,1-9


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Gewaltig muss der Eindruck gewesen sein, den die plötzliche Verwandlung Jesu bei den Jüngern Petrus, Jakobus und Johannes ausgelöst hatte. Denn diese drei hatte Jesus mit sich auf den Berg genommen, wo er dann vor ihren Augen verklärt wurde: Ganz hell strahlte Jesus da auf. Der Glanz seines göttlichen Wesens, in dem er vollkommen eins ist mit dem himmlischen Vater und mit dem Heiligen Geist, übertrug sich für kurze Zeit auf seine heilige Menschheit.

Wieso ist das geschehen? Warum hat Gott dieses außergewöhnliche Zeichen gewirkt? Nicht um Jesu willen, sondern um unseres Heiles willen und konkret zur Stärkung der Jünger im Glauben. Jesus zog ja umher, tat Gutes und verkündete das Evangelium vom Reich Gottes. Dass er aber schon bald von seinen Feinden gefangengenommen, misshandelt und gekreuzigt würde, konnten sich die Jünger Jesu nicht vorstellen. Jesus bereitet sie darauf vor, und er kündigt ihnen sein Leiden und Sterben immer wieder an. Sie brauchten aber auch eine innere Stärkung, um durchzuhalten, und eben deshalb wurde ihnen die Gnade gewährt, Zeugen der Verherrlichung Christi auf dem Berg Tabor zu sein.

Die Jünger konnten auf diesem Berg der Verklärung auch Mose und Elija wahrnehmen, die mit Jesus sprachen: Die Vertreter des Alten Bundes begegnen Jesus, dem Erlöser und Gesetzgeber des Neuen Bundes. Eine Wolke als Zeichen der Gegenwart Gottes umschattete sie alle. Dann war die Stimme des himmlischen Vaters zu hören, der auf Jesus als seinen geliebten Sohn hinwies. In diesem Offenbarungsgeschehen erkannten die Jünger die Größe und Herrlichkeit Jesu Christi, der sonst seine Gottheit vor den Menschen verbarg und als Mensch unter den Menschen in Demut, aber doch in der Vollmacht des himmlischen Vaters das Himmelreich verkündete.

Betrachten wir auch noch kurz die Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an Timotheus! Es heißt dort zu Beginn: „Leide mit mir für das Evangelium. Gott gibt dazu die Kraft.“ Den Jünger Christi erwarten also verschiedene Schwierigkeiten und Leiden. Er soll sich aber nicht entmutigen und beirren lassen. Alle Prüfungen wird er bestehen, wenn er mit Gott verbunden ist. So wird es möglich, Zeugnis für das Evangelium Christi abzulegen.

Die frohe Botschaft bahnt sich den Weg. Denn Christus hat – wie es in dieser Lesung heißt – „dem Tod die Macht genommen und uns das Licht des unvergänglichen Lebens gebracht durch das Evangelium.“ Leuchtet uns, wenn wir diese Worte vernehmen, nicht auch schon der Glanz der Herrlichkeit auf, den die Apostel auf dem Antlitz des verklärten Herrn und in seiner strahlenden Gestalt wahrnehmen konnten?

Wir sind unterwegs auf dem Pilgerweg des Glaubens, das Ziel ist das ewige Heil in der Anschauung Gottes im Himmel. So manches Dunkel, so manches Leid begleitet uns. Doch leuchtet uns jene Verheißung auf, die uns Gottes Liebe schenkt: die Herrlichkeit des Reiches Gottes. Wir sind erlöst durch das Leiden und Sterben Christi; in seiner Auferstehung ist auch uns ewiges Leben geschenkt.

Bitten wir den Herrn der Herrlichkeit, dass er uns mit seiner Gnade beistehe! So gehen wir im Vertrauen auf die Fürbitte der Gottesmutter Maria und des heiligen Josef in Zuversicht unseren Weg hier auf Erden, dem ewigen Ziel entgegen.

Amen.