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Predigt:

Jesus Christus, der gute Hirt

4. Sonntag der Osterzeit A (11.05.2014)

L1: Apg 2,14a.36-41; L2: 1 Petr 2,20b-25; Ev: Joh 1,1-10


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Heute begehen wir den Muttertag, und wir freuen uns über alle Frauen und Mütter und danken ihnen für alles, was sie für uns tun. Liturgisch wird der Sonntag des Guten Hirten gefeiert, von dem wir eben im Evangelium gehört haben.

Ein guter Hirte, wie es Jesus für uns ist, und eine gute Mutter, die für die Ihren da ist in Freud und Leid und für sie sorgt – da erkennen wir viel Gemeinsames: Denn es geht um das Dasein für andere, um den Dienst am konkreten Menschen.

Jesus Christus verwendet das ausdrucksstarke Bildwort vom Guten Hirten, weil dieser Beruf den Menschen seiner Zeit vertraut ist. Tatsächlich identifiziert sich der Hirte so sehr mit seiner Aufgabe und mit der ihm anvertrauten Herde, dass er im Ernstfall das Leben für sie einsetzt. Er ist immer für sie da, hält Gefahren fern und leitet die Schafe auf dem Weg, damit sie Nahrung finden auf guter Weide. Gerade gegenüber den schwachen, verletzten und gefährdeten Tieren ist der Hirte sorgsam bemüht, und er kümmert sich um sie. Der Hirte geht der Herde meist voraus, aber manchmal folgt er ihr auch. Jedenfalls trägt er Verantwortung für sie, und er zeigt dies, indem er jedes einzelne der Schafe mit Liebe annimmt und geleitet.

Unser Herr Jesus Christus hat sich als guter Hirte der Menschen erwiesen. Am Kreuz hat er sein Leben für die ihm anvertrauten Menschen hingegeben und uns in seiner Auferstehung das ewige Leben geschenkt. Als Erlöser und ewiger Hoherpriester ist für uns da in allen Nöten, er sorgt für uns und geleitet uns.

Und wie sieht es mit einer Mutter aus? Sie ist schon von Anfang an aufs innigste mit ihrem Kind verbunden, das sie neun Monate lang unter ihrem Herzen tragen darf. Sobald das Kind geboren ist, schenkt die Mutter ihrem Kind auch in dieser Welt die nötige Geborgenheit und vermittelt ihm das Urvertrauen. Ja, es darf und soll heute am Muttertag auch gesagt werden: Damit eine Frau ihren Dienst als Mutter gut ausüben kann, braucht sie normalerweise auch einen Mann, der ihr in Liebe und Treue zur Seite steht. In unseren Familien und darüber hinaus bedürfen wir sowohl der Mütter als auch der Väter!

Gott der Herr hat es ins Herz der Frau gelegt, dass sie in besonderer Weise offen ist für das Leben und für den jeweiligen Menschen in seiner Eigenart und Individualität. Frauen haben eine Gabe, sich den Menschen in Liebe zuzuwenden. So spüren die Kinder, wie sehr sie geschätzt und geliebt sind. Eine gute Mutter wird ihren Kindern auch den Weg des Guten weisen und sie beten lehren, sodass die Kinder Gott kennen und lieben lernen.

Unser Herr Jesus Christus hat uns allen eine gemeinsame Mutter geschenkt, die vom Himmel aus für uns Sorge trägt, damit wir das Ziel des ewigen Lebens erreichen: Es ist seine eigene Mutter, die allerseligste Jungfrau Maria. In Liebe hat sie Ja gesagt zum Willen Gottes und ihren Sohn Jesus vom Heiligen Geist empfangen, damit sie ihn uns allen schenken konnte. Ihr dürfen wir uns heute besonders anvertrauen. Gott segne alle Mütter, aber auch alle jene, die als Väter einen Hirtendienst ausüben!

Amen.