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Predigt:

Leben und Heil in Fülle

5. Fastensonntag A (26.03.2023)

L1: Ez 37,12b-14; L2: Röm 8,8-11; Ev: Joh 11,1-45


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Tote Menschen werden lebendig durch das machvolle Wirken Gottes, welches er in seinem Sohn Jesus Christus vollbringt!

Wie sehr berührt uns doch die Menschlichkeit der freundschaftlichen Verbindung Jesu mit den drei Geschwistern Maria, Martha und Lazarus von Betanien! Jesus ist immer wieder bei ihnen eingekehrt und hat in den drei Geschwistern ein offenes Ohr gefunden für die Botschaft vom nahen Himmelreich, die er verkündet hat.

Und dann erfährt Jesus irgendwann, dass Lazarus krank ist und im Sterben liegt. Die Schilderung des Johannes-Evangeliums lässt uns Jesus hier als den erkennen, der einerseits menschlich zutiefst betroffen ist von all dem, was hier geschieht: vom bald erfolgten Tod des Lazarus und von der Trauer der Geschwister sowie der Menschen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis. Zum anderen ist Jesus kraft seines messianischen Selbstbewusstseins voll Zuversicht: Bald wird sich durch ihn die Herrlichkeit des himmlischen Vaters offenbaren!

Und so wirkt Jesus das Wunder der Auferweckung des Lazarus nicht sofort, sondern bereitet die Menschen darauf vor. Zuerst sind es Martha und Maria, mit denen er spricht und die er tröstet. Wichtig ist ihm, dass sie zum Glauben daran finden, dass er der lebendige Sohn Gottes ist, der das Leben in sich trägt und es auch den bereits Gestorbenen neu schenken kann.

Martha bekennt den Glauben an den von Gott gesandten Messias ausdrücklich: „Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.“ (Joh 11,27). Und Martha möchte auch Maria daran teilhaben lassen, die daraufhin zu Jesus kommt und mit ihm spricht.

Die Totenerweckung als solche besteht in einem machtvollen Befehl Jesu, der sich vor den Augen der Menschen erfüllt. Vor der Grabhöhle des Lazarus stehend, die mit einem Stein verschlossen ist, ruft er, nachdem die Menschen auf seine Weisung hin den Stein entfernt haben: „Lazarus, komm heraus!“ (Joh 11,43).

Und tatsächlich kommt dieser heraus, und zwar als Lebendiger, obwohl er schon vier Tage tot im Grab gelegen war und der Verwesungsprozess bereits eingesetzt hatte.

Es ist unfassbar, was hier geschehen ist – und eben deshalb kamen viele zum Glauben an Jesus, so heißt es im Evangelium (vgl. Joh 11,45).

Auch wir dürfen an Jesus Christus glauben, der die Toten zum Leben erweckt und die Sünder von neuem in die Gemeinschaft mit Gott beruft. Zu Ostern feiern wir die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus. Alle, die auf den Namen des dreifaltigen Gottes getauft sind und die in Glaube, Hoffnung und Liebe ausharren, werden das ewige Leben empfangen. Auch uns ist die Auferstehung und Verherrlichung des sterblichen Leibes verheißen. Wie das geschehen wird, wissen wir nicht. Dass es durch die Macht Gottes möglich ist und mit Sicherheit geschehen wird, wenn Jesus Christus in seiner Herrlichkeit wiederkommt, das glauben und bekennen wir.

Gott allein ist der Herr über Leben und Tod; ihm wollen wir uns ganz anvertrauen. Dann können wir in Dankbarkeit jeden Tag als Geschenk Gottes annehmen und dürfen wir uns einsetzen dafür, dass unsere Mitmenschen zum Glauben an Jesus Christus finden und das Heil in Fülle empfangen! Amen.