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Predigt:

Jesus Christus lebt! Halleluja!

Ostersonntag A (20.04.2014)

L1: Apg 10,34a.37-43; L2: Kol 3,1-4 (oder: 1 Kor 5,6b-8); Ev: Joh 20,1-18 oder Mt 28,1-10


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Wie aus den verschiedenen Osterevangelien ersichtlich ist, hat es auf Seiten der Jünger Jesu eine Zeitlang gedauert, bis sie zum Glauben an den Auferstandenen gefunden haben. Zu tief saßen in ihrem Herzen die Enttäuschung, ja der Schock über das, was in der Kreuzigung und im Tod Jesu geschehen war. Es schien, als ob nun alles vorbei sei!

Es ist jedoch interessant, wie verschieden die Männer und die Frauen unter den Jüngern Jesu reagieren! Die Männer ziehen sich zurück und wollen das Geschehene am liebsten vergessen. Einige Frauen werden jedoch von der Liebe ihres Herzens angetrieben und gehen zum Grab Jesu. Dort macht Maria Magdalena eine unerwartete Entdeckung: Das Grab ist leer! Sie teilt es Johannes und Petrus mit; beide kommen und überzeugen sich, dass es sich wirklich so verhält. Doch was nun?

Selbst Maria von Magdala rechnet damit, dass der Friedhofsgärtner den Leichnam Jesu weggebracht hat. In ihrer Ratlosigkeit überlässt sie sich den Tränen. Genauso aber begegnet ihr der Auferstandene: sie erkennt ihn zuerst noch nicht und meint, es sei der Gärtner. Doch Jesus spricht sie ganz persönlich an: „Maria.“ Und sofort weiß sie: es ist ihr Herr und Meister, Jesus!

Nun erhält sie einen besonderen Auftrag vom Herrn: „Geh zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.“ Voll Freude ist Maria Magdalena dieser Weisung Jesu nachgekommen und hat sich so als „apostola apostolorum“ – als Apostel für die Apostel – erwiesen. Sie verkündete ihnen: „Ich habe den Herrn gesehen.“ Schließlich ist Jesus dann auch den Aposteln persönlich erschienen.

Der Osterglaube hat sich durch die verschiedenen Begegnungen der Jünger mit Jesus allmählich gefestigt. Eine ganz neue Erfahrung wurde den ersten Christen zuteil: Jesus Christus ist nicht unter den Toten; er ist auferstanden und lebt. Er kehrt heim zum himmlischen Vater und bleibt dennoch bei den Seinen. Die neue Wirklichkeit der Auferstehung lässt sich nicht mehr in Frage stellen.

Seit 2000 Jahren hat diese Botschaft von der Auferstehung des Herrn ihre Kreise gezogen. Weder durch Drohungen noch durch Begünstigungen konnten die Jünger Jesu davon abgebracht werden, am Osterglauben festzuhalten. Auch für uns ist dieses Geheimnis zentral: hier liegt der Grund unserer Hoffnung. Gott zeigt in seinem Handeln, dass ihm die Geschichte der Menschen nicht gleichgültig ist, sondern dass er uns liebt. Wir dürfen ihm unser ganzes Leben anvertrauen. Er möge auch uns einst mit Christus zur Vollendung führen im Reiche Gottes!

Amen.