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Predigt:

Der Herr ist wahrhaft von den Toten erstanden!

Ostersonntag A (16.04.2017)

L1: Apg 10,34a.37-43; L2: Kol 3,1-4 (oder: 1 Kor 5,6b-8); Ev: Joh 20,1-18 oder Mt 28,1-10


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Die frohe Botschaft von Ostern lautet: Jesus Christus, der Herr, ist wahrhaft von den Toten erstanden! Er lebt, und wir mit ihm! Halleluja!

Wie selbstverständlich aber ist uns dieser Glaube an das Osterereignis, ja noch mehr: an die Person des auferstandenen Herrn Jesus Christus? Wenn jemand sagt: „Ich bin grundsätzlich optimistisch; es wird schon alles gut weitergehen oder sich wieder zum Guten wenden“, dann ist eine solche Haltung menschlich begrüßenswert, aber es handelt sich noch nicht um den christlichen Glauben an die Auferstehung von den Toten.

Es gab und gibt auch innerhalb des Christentums so manche Versuche, die Osterbotschaft rationalistisch umzudeuten, nach dem Motto: Jesus ist zwar gestorben, und zwar wirklich und für immer, aber „die Sache Jesu muss weitergehen“. Hier wird von der Person Jesu abgesehen, und es scheint, als ob wir seine Botschaft der Gottes- und Nächstenliebe verwirklichen könnten ohne ihn. Auf diese Weise wird der christliche Glauben zu einer bloßen Idee, zu einem idealistischen Pathos. Es wäre dann ein Christentum ohne Jesus Christus. Jedenfalls ist Jesus in dieser Auffassung nicht mehr der Erlöser, der uns durch seinen Tod und seine Auferstehung von den Sünden erlöst und die Gemeinschaft mit Gott ermöglicht hat. Er ist dann nur mehr eine moralische Leitfigur oder ein Prophet, der zwar persönlich gescheitert ist, dessen Botschaft aber weiterhin Sinn macht und verkündet werden soll. Aber dies entspricht nicht unserem christlichen Glauben an die Auferstehung des Herrn!

Wenn wir die Heilige Schrift als Urkunde unseres Glaubens und auch als geschichtliches Zeugnis ernst nehmen, dann begegnen wir darin den frühesten Zeugen der Auferstehung Christi: Und das sind überraschenderweise nicht die Apostel oder andere Jünger Jesu, sondern Frauen aus dem Kreis jener, die mit Jesus verbunden waren und ihm nachfolgten! Unter diesen Frauen ragt besonders hervor jene Maria, die aus Magdala kam, und daher auch als Maria Magdalena bezeichnet wird. Sie stand unter dem Kreuz Jesu, zusammen mit Maria, der Mutter Jesu, und noch einigen anderen Frauen (vgl. Mt 27,56).

Maria Magdalena sucht den Herrn, den man ins Grab gelegt hatte; die Sehnsucht ihres von Glaube, Hoffnung und Liebe erfüllten Herzens führte sie hin zur Grabkammer Jesu. Sie sah dort zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, und als sie sich umwandete, sah sie Jesus, ohne ihn jedoch zu erkennen. Erst als er sie bei ihrem Namen rief („Maria“), da wurde sie dessen gewahr, dass es der Herr und Meister war. Jesus selber sandte sie dann zu den Aposteln, um ihnen die Auferstehung zu verkünden. Mit Recht wird sie daher als „Apostel der Apostel“ bezeichnet, denn sie verkündete allen: „Ich habe den Herrn gesehen“ (Joh 20,18). Danach begegnete der auferstandene Herr auch den Aposteln selbst und den anderen Jüngern.

Diese „Wolke von Zeugen“ (vgl. Hebr 12,1) gibt uns ein zuverlässiges Fundament für unseren Osterglauben. Dieser besagt: Jesus Christus, der menschgewordene Sohn Gottes, ist als Mensch wirklich gestorben, doch am dritten Tag ist er wahrhaft von den Toten erstanden! Er lebt für immer in der Herrlichkeit Gottes des Vaters und stirbt nicht mehr. Wer mit ihm verbunden ist im Glauben und aus diesem Glauben auch zu leben sucht, der wird das ewige Heil erlangen und einst teilhaben an der Auferstehung von den Toten.

Aufgrund dieses Osterglaubens sind wir voll Hoffnung und Freude und sind vom Herrn selber ausgesandt, um Zeugen zu sein für diese frohe Botschaft bei allen Menschen, denen wir begegnen dürfen! Amen.