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Predigt:

Frucht bringen für das Himmelreich

5. Sonntag der Osterzeit B (03.05.2015)

L1: Apg 9,26-31; L2: 1 Joh 3,18-24; Ev: Joh 15,1-8


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Der heilige Florian zeigt uns durch sein Leben und Sterben, was es bedeuten kann, ein Christ zu sein. Florian, der ehemalige Kanzleivorstand des Statthalters von Ufer-Norikum, entzog sich nicht seiner Verantwortung: „In Tat und Wahrheit“ hat er das Gebot der Liebe erfüllt, von dem in der Lesung aus dem ersten Johannesbrief die Rede ist.

Sie, liebe Feuerwehrkameraden, haben sich den heiligen Florian als Schutzpatron erwählt. Der Dienst am Nächsten verlangt unter Umständen den Einsatz und die Hingabe des eigenen Lebens. Florian hat uns ein Beispiel gegeben für die dienende Liebe. Als er von der Verfolgung der Christen in Lorch (Lauricum) erfuhr, da tat er sein Möglichstes, um sie vor Kerker und Tod zu bewahren. Das Risiko seines Eintretens für die bedrohten Mitchristen war groß: Denn die Feinde des christlichen Glaubens gaben sich nicht damit zufrieden, die bereits Angeklagten zu verurteilen und zu töten. Sie rechneten es sich als Sieg an, sogar den hochangesehenen Beamten Florian als Christen überführt zu haben. Doch Florian, voll des lebendigen Glaubens, nahm den Tod auf sich und gab sein Leben hin, um gute Frucht zu bringen für das ewige Leben.

War nicht auch der Apostel Paulus vorher unter dem Namen Saulus in feindlicher Weise gegen die Christen aufgetreten? Er ließ sie gefangen nehmen und stimmte ihrer Misshandlung und Tötung zu. Ein besonderer Glaubenszeuge aber, der heilige Stephanus, betete im Tod noch für seine Verfolger. Die Fruchtbarkeit seines Gebetes im Namen Christi zeigte sich in der Bekehrung des Saulus. Christus erschien dem Saulus, und dieser ließ sich taufen. Er wurde vom Verfolger der Christen zu einem Apostel im Dienst des Evangeliums. Auch Florian hat seinen Feinden nichts nachgetragen, sondern für sie gebetet. Nach seinem gewaltsamen Tod bekehrten sich – wie wir annehmen dürfen – auch hier einige der Verfolger des christlichen Glaubens. Es ist nie zu spät umzukehren, wenn man einsieht, einen Fehler begangen zu haben! Auch dem, der Böses getan hat, wird verziehen, wenn er aufrichtig bereut, die Schuld vor Gott und der Kirche bekennt und sich aufrichtig um Wiedergutmachung und Besserung bemüht.

Jesus sagt im Evangelium, dass wir wie die Zweige eines Rebstockes gute Frucht bringen sollen. Dieses Bild vom Weinstock und den Rebzweigen bezieht sich auf unsere Gemeinschaft mit Jesus Christus. In der heiligen Taufe wurden wir diesem wahren Weinstock eingepflanzt. Nur wenn wir mit Jesus Christus in Glaube und Liebe verbunden bleiben, bringen wir gute Frucht. Denn ohne den Herrn können wir nichts tun, was zum Heil beiträgt. Der heilige Florian hat dies durch sein Lebenszeugnis bestätigt. Er ist für viele ein Wegweiser geworden zu wahrer Menschlichkeit und zu einem furchtlosen Bekenntnis des christlichen Glaubens. Denken wir daran, dass auch in unserer Zeit viele Christen weltweit um ihres Glaubens willen verfolgt werden, und beten wir für sie!

Möge uns die Fürbitte des heiligen Florian sowie der Gottesmutter Maria, des heiligen Josef und aller Heiligen des Himmels stets begleiten!

Amen.