www. St Josef.at
Die katholische Informationsseite der Gemeinschaft v. hl. Josef
Navigation
Word-Dokument

Predigt:

Ein großer Tag für alle Mütter

6. Sonntag der Osterzeit B (10.05.2015)

L1: Apg 10,25-26.34-35.44-48; L2: 1 Joh 4,7-10; Ev: Joh 15,9-17


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Gott hat uns allen eine leibliche Mutter geschenkt, und wir freuen uns heute am Muttertag und danken allen Frauen und Müttern für ihren lebensspendenden Dienst. Zugleich ehren wir die heilige Jungfrau und Gottesmutter Maria: sie hat das Jesuskind empfangen und geboren und darf vom Himmel aus auch für uns eine geistliche Mutter sein.

Mutter zu sein bedeutet mehr als ein Kind zur Welt zu bringen. Eine gute Mutter trägt Sorge für das Wohl und die Erziehung des Kindes. Mutter zu sein ist also nicht nur eine große und schöne Aufgabe, sondern eine von Gott geschenkte Berufung.

Zugleich aber wollen wir an die Väter denken; auch ihr Beitrag für die Familie ist unersetzbar. Nur gemeinsam können die Eltern ihren Kindern jene Liebe und Geborgenheit schenken, auf die sie für das Wachsen und Reifen ihrer Persönlichkeit so sehr angewiesen sind.

Können uns die Texte der Lesungen und des Evangeliums dieses 6. Sonntags der Osterzeit vielleicht noch mehr dazu sagen?

Die Lesung aus der Apostelgeschichte weist auf das Geschenk der Taufe hin; Gott sieht nicht auf die Person, sondern auf den Glauben eines jeden Menschen. Sind nicht unsere Frauen und Mütter oft besonders zugänglich für die Botschaft des Glaubens? Vielleicht haben sie von Gott eine besondere Sensibilität für seine Liebe, seine Größe und sein Wirken empfangen? Wie sehr profitieren aber davon dann auch die Männer, wenn sie sich von ihren Frauen für das Gute begeistern lassen und den Glaubensweg mitgehen, den ihnen die Ehefrau vorlebt! Und sind nicht die Mütter und Väter die ersten Glaubenserzieher ihrer Kinder?

In der Lesung aus dem ersten Brief des Johannes ist von der Liebe die Rede, welche Gott zu uns hat und die wir zu ihm und zueinander im Herzen tragen sollen. Auch hier sind die Frauen und Mütter den Männern oft voran. Der Frau eignet die Gabe einer besonderen Herzlichkeit; sie kann die Hingabe ihrer Liebe oft unmittelbarer zum Ausdruck bringen als der Mann. So leuchtet das Geheimnis der göttlichen Liebe auf. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn beide – die Frau und der Mann – sich für das Leben öffnen, das Gott ihnen in den Kindern schenken will.

Im Evangelium nach Johannes wird genau dieser Gedanke weitergeführt. Jesus lädt seine Jünger ein, in seiner Liebe zu bleiben und seine Gebote zu halten. Die größte Liebe aber hat der, welcher sogar sein Leben für seine Freunde hingibt. Tun das nicht unsere Frauen und Mütter fast täglich, wenn sie ihr Leben zu einer Gabe der Liebe für ihre Angehörigen machen und mitunter sogar große Opfer aus Liebe bringen? Der Ursprung einer solchen Liebe liegt in Gott, und Jesus Christus zeigt uns in seiner Hingabe am Kreuz den Sieg der Liebe sogar über den Tod auf. Ehe und Familie sollen ein Heiligtum der Liebe und des Lebens sein, und heute dürfen wir alle Frauen und Mütter und zugleich natürlich auch die Männer und Väter der Fürbitte der Gottesmutter Maria und des heiligen Josef anempfehlen. In der Heiligen Familie zu Nazareth leuchtet uns die Größe und Schönheit der ehelichen und familiären Liebe auf!

Dort, wo die Ehegatten zusammenhalten und sie mit ihren Kindern ein Herz und eine Seele sind, geschieht nichts Böses, sondern wird das gute Fundament gelegt für die Zukunft von Gesellschaft und Kirche!

Amen.