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Predigt:

Der Herr lebt, und wir mit ihm! Halleluja!

Ostersonntag B (05.04.2015)

L1: Apg 10,34a.37-43; L2: Kol 3,1-4 (oder: 1 Kor 5,6b-8); Ev: Joh 20,1-18


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Maria Magdalena eilte in der Frühe des Ostermorgens zum Grab Jesu. Sie fand dort jedoch nicht den Leichnam des Herrn vor und war deshalb enttäuscht und verunsichert. Dann erschien ihr der Auferstandene und nahm alle Angst und Traurigkeit von ihr. Jesus lebt, er ist wahrhaft erstanden von den Toten! Halleluja!

Hat uns die Botschaft von der Auferstehung Christi schon erreicht? Wir werden sagen: „Ja“, denn sonst wären wir nicht hier, um Ostern als das Hochfest der Auferstehung des Herrn zu feiern. Aber dennoch können wir fragen: Wie tief reichte diese Überzeugung, dass Christus lebt? Wie sehr bin ich persönlich davon ergriffen? Wie sehr habe ich mein Herz schon Gott geschenkt und anvertraut, um mich von seiner Liebe zuinnerst verwandeln zu lassen?

Für Maria Magdalena bedeutete der auferstandene Herr ihr Ein und Alles. Sie glaubte an ihn als ihren Herrn und Meister; ihr eigenes Leben war neu geworden durch die Begegnung mit ihm. Erfüllt von der Freude des auferstandenen Herrn eilte sie zu den Aposteln. Diese erfuhren die Botschaft von der Auferstehung Christi zuerst von ihr und den übrigen Frauen; wie es aber heißt, glaubten sie den Frauen nicht. Erst als Jesus dann auch den Aposteln selber erschienen war – und hier vor allem dem Petrus –, wurde das Zeugnis der hl. Maria Magdalena und der übrigen Frauen anerkannt.

Die Auferstehung Christi ist kein Mythos und keine Erfindung, sondern der Einbruch des Göttlichen in unsere Geschichte. Zugleich bedeutet sie die Verwandlung und Verherrlichung des Leibes Christi, sodass dieser in einer neuen Weise lebt. Er braucht nicht mehr zu sterben und ist auch in seiner Leiblichkeit den Gesetzen von Raum und Zeit nicht mehr unterworfen. Dennoch spricht Jesus mit seinen Jüngern; er lässt sich von ihnen berühren und isst sogar mit ihnen. Dadurch zeigt er: Er ist derselbe, der gekreuzigt worden und gestorben ist. Er lebt! Kein Geist ist ihnen erschienen, sondern Jesus zeigt ihnen seine verklärten Wundmale; er lässt sich von ihnen berühren.

Auch uns ist die Teilnahme an der Auferstehung Christi verheißen. Schon jetzt sind wir durch die Taufe gestorben für die Sünde und leben für Gott in Jesus Christus. Sein Leben soll auch an uns einst offenbar werden in Herrlichkeit, wenn Jesus Christus wiederkommt und die Leiber der Verstorbenen auferweckt. Der Allmacht Gottes ist all dies zuzutrauen; Gott will nicht, dass der Mensch für immer zugrunde geht. So lädt er die schuldig gewordenen Menschen ein zur Bekehrung. In seinem Erbarmen schenkt er uns Heil und Versöhnung.

Jesus Christus hat uns befreit vom Tod der Sünde und von der ewigen Gottferne; durch die heiligmachende Gnade haben wir Anteil am göttlichen Leben. Der Erlöser schenkt uns die selige und ewige Gemeinschaft mit Gott und lässt uns einst nicht nur mit unserer unsterblichen Seele, sondern auch mit dem verherrlichten Leib teilhaben an der Seligkeit des Himmels! Dann wird uns nichts mehr fehlen, und wir werden Gott loben und preisen in Gemeinschaft mit der seligen Jungfrau Maria und allen Engeln und Heiligen.

Amen.