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Predigt:

Die frohe Botschaft von der Auferstehung und dem ewigen Leben bei Gott

32. Sonntag im Jahreskreis C (10.11.2019)

L1: 2 Makk 7,1-2.7a.9-14; L2: 2 Thess 2,16-3,5; Ev: Lk 20,27-38


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Die frohe Botschaft von der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus von den Toten schenkt uns eine unerschütterliche Hoffnung auf ewige Vollendung. Gerade in diesen Tagen des November, wo wir besonders für unsere lieben Verstorbenen beten und uns auch der eigenen Sterblichkeit wieder neu bewusst werden, ist es wichtig, auf Jesus Christus zu blicken, den „Urheber und Vollender des Glaubens“. Denn Jesus „hat angesichts der vor ihm liegenden Freude das Kreuz auf sich genommen, ohne auf die Schande zu achten, und sich zur Rechten von Gottes Thron gesetzt.“ (Hebr 12,2).

Uns allen aber, die wir an Jesus Christus glauben und auf den Namen des dreifaltigen Gottes getauft sind, ist die ewige Vollendung im Himmelreich verheißen, wenn wir in Treue ausharren und in der Liebe zu Gott und den Menschen das Gute tun. So glauben wir daran, dass die Seele des Menschen unsterblich ist, und noch mehr: dass Gott auch den Leib der Geretteten einst auferwecken wird in Herrlichkeit.

Zur Zeit Jesu gab es zwei religiöse Gruppen im Judentum, die hier eine gegensätzliche Auffassung hatten: Die Pharisäer glaubten an das Weiterleben nach dem Tod und an die Auferstehung der Toten; die Sadduzäer leugneten dies. Das Evangelium dieses Sonntages berichtet von einer Diskussion Jesu mit den Sadduzäern. Sie wollten mit ihrem Beispiel der mehrmaligen Verheiratung ein- und derselben Frau jeweils nach dem Tod des betreffenden Gatten einen angeblichen Widerspruch aufzeigen. Wenn es nämlich die Auferstehung von den Toten gibt, so ihr Argument, wessen Frau wird sie dann bei der Auferstehung sein?

Die Antwort Jesu ist klar: Zu heiraten und geheiratet zu werden gehört dieser Weltzeit an. Die Ehe als Institution besteht solange, bis der Tod die Gatten scheidet. Im Himmel wird es die Ehe nicht mehr geben. Es wird auch den Tod nicht mehr geben, denn Gott ist ein Gott der Lebenden und nicht der Toten.

Nun könnte jemand einwenden: Die Ehe ist doch ein heiliger Bund zwischen Mann und Frau. Im Ehesakrament stehen sich die Gatten bei und unterstützen sich auf dem Weg zum Himmel und schenken Kindern das Leben. Wie sieht es dann nach dem Tod aus, wenn es die Ehe nicht mehr geben wird?

Jesus lädt uns ein, vorbehaltlos an Gott zu glauben, der ein Gott der Lebenden ist. Er vollendet die menschliche Liebe in der Anschauung Gottes im Himmel. Alles, was hier auf Erden wertvoll und gut war, erfährt seine Vollendung im Reich Gottes. Dies gilt auch für die Liebe der Ehegatten zueinander und für die liebevolle Verbundenheit von Familienangehörigen und guten Freunden. Daher ist es wichtig, wenn zum Beispiel eine Witwe für ihren verstorbenen Gatten betet, und es ist auch gut, wenn sie in ihrer Liebe das endgültige Wiedersehen im Himmel erwartet. Der Himmel bietet uns mehr, als das Glück von Ehe und Familie bedeuten kann. Im Himmel finden wir nicht weniger, sondern mehr. So vertrauen wir uns ganz dem auferstandenen Herrn Jesus Christus an.

Ein solches Beispiel des Glaubens haben zu allen Zeiten die heiligen Märtyrer gegeben. Wegen ihres Glaubens mussten sie den Tod erleiden; das irdische Leben wurde ihnen genommen, doch das ewige Leben wurde ihnen von Gott geschenkt. Die Lesung aus dem zweiten Buch der Makkabäer berichtet uns von einer jüdischen Mutter und ihren sieben Söhnen, die alle wegen ihres Glaubens und ihrer Gesetzestreue vom heidnischen König Antiochus IV. Epiphanes hingerichtet wurden, und dies unter teilweise entsetzlichen Qualen. Ihr Glaube blieb fest, ihre Hoffnung auf die Auferstehung der Toten war unerschütterlich. So bestärkten sie viele andere im Glauben.

Wir wollen Gott bitten, dass uns ähnliche Glaubensprüfungen erspart bleiben. Doch wir müssen zugeben: Auch heute ist es in der Öffentlichkeit nicht immer leicht, sich zum Glauben an Gott und seinen Sohn Jesus Christus zu bekennen. Das Leben bietet viele Verlockungen, und gerade in einer Wohlstandsgesellschaft leben viele so, als ob es Gott nichts gäbe, weil ihnen angeblich nichts fehlt.

Unser Glaube aber schenkt uns die Hoffnung auf das ewige Leben in Gottes Herrlichkeit. Es wird ein Fest sein wie bei einem Hochzeitsmahl, denn der Bund der Liebe zwischen Gott und den Menschen vollendet sich in der „Hochzeit des Lammes“ (vgl. Offb 19,6–9).

Dieses eigentliche Ziel wollen wir nicht aus den Augen verlieren. Die Heiligen des Himmels helfen uns durch ihre Fürbitte und ihr Beispiel. Wir empfehlen uns und alle Lebenden und Verstorbenen der Fürbitte der Gottesmutter Maria, des heiligen Josef sowie aller Engel und Heiligen des Himmels. Amen.