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Predigt:

Maria weist uns den Weg zum Heil

Fatimafeier in St. Oswald (13.09.2019)


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Heute am 13. September, wollen wir der seligen Jungfrau und Gottesmutter Maria die Ehre geben. Wenn wir dies tun, dann beten wir ihren Sohn Jesus Christus an, der um unseres Heiles willen von der Jungfrau Maria empfangen und geboren werden wollte!

Gestern, am 12. September feierten wir das Fest Mariä Namen, und am 8. September war Mariä Geburt. Die Fatimafeier in St. Oswald erinnert uns an die Erscheinungen der Gottesmutter Maria von Mai bis Oktober 1917 an die drei Hirtenkinder Lucia, Francesco und Jacinta.

Wie liebevoll und doch auch zugleich in mütterlicher Sorge und mit heiligem Ernst hat sie die Kinder damals aufgerufen, den zuständigen Priestern sowie den Gläubigen folgendes mitzuteilen:

  • „Die Menschen sollen aufhören, Gott zu beleidigen, der schon so viel beleidigt worden ist.“
  • Sie sollen Buße für ihre Sünden tun und täglich den Rosenkranz beten.
  • Der Rosenkranz soll in besonderer Weise für die Bekehrung der Sünder gebetet werden.
  • Die Menschen sollen sich dem Unbefleckten Herzen Mariens weihen.
  • Wenn man ihre Bitten befolgt, „wird sich Russland bekehren, und es wird Friede sein.“
  • Wenn die Bitten Marias nicht erfüllt werden, dann wird Russland „seine Irrtümer über die Welt verbreiten und Kriege und Verfolgungen der Kirche heraufbeschwören …“; am Ende aber wird das Unbefleckte Herz Mariens triumphieren.

 

Fatima bedeutet Weltgeschichte! 1917 wusste noch kaum jemand etwas von den „Irrtümern Russlands“, welche dann im Zuge der Russischen Oktoberrevolution und der nachfolgenden Jahre durch die kommunistische Ideologie Verbreitung finden sollten. Mit dem Zusammenbruch des Kommunismus in den Staaten Osteuropas vor genau 30 Jahren – also 1989 – ging eine 70jährige Schreckensherrschaft zu Ende. Wenigstens zum Teil, so scheint es, haben sich die Prophezeiungen der Gottesmutter in Fatima erfüllt.

Es gibt auch ein sogenanntes drittes Geheimnis von Fatima, welches auf Anordnung von Papst Johannes Paul II. im Jahr 2000 veröffentlicht wurde. In diesem Geheimnis ist die Gottesmutter als Mittlerin der Gnade sichtbar, welche einen Engel mit Feuerschwert daran hindert, die Welt zu entzünden. Der Engel ruft dreimal zur Buße auf, und der Heilige Vater geht zuerst durch eine halbzerstörte Stadt und steigt dann mit vielen anderen einen steilen Berg hinauf, auf dem sich ein Kreuz befindet. Er kniet zu Füßen des Kreuzes nieder und wird dort von einer Gruppe von Soldaten getötet.

Der heilige Papst Johannes Paul II. hat diese Vision auf sein Attentat am 13. Mai 1981 bezogen und die Errettung vor dem Tod der Fürbitte der Gottesmutter zugeschrieben. Doch die Botschaft von Fatima betrifft nicht nur den Papst und die Kirche, sondern uns alle.

Die Worte Mariens sind eine eindringliche Vergegenwärtigung der Worte Jesu, der zu Beginn seines öffentlichen Wirkens zur Bekehrung aufgerufen hat, denn das Reich Gottes ist nahe! Gott will nicht, dass jemand verloren geht; er möchte alle in seinem himmlischen Reich versammeln. Die Sünde jedoch in ihren vielen Formen zerstört das Leben der Menschen, und wahrer Friede kann nur einkehren, wenn wir uns Gott wieder zuwenden. Dabei aber hilft uns die Fürbitte der Gottesmutter Maria, deren Unbeflecktem Herzen wir uns weihen dürfen. In ihrem Herzen sind wir geborgen.

„Mit dem Rosenkranz geht das christliche Volk in die Schule Mariens, um sich in die Betrachtung der Schönheit des Antlitzes Christi und in die Erfahrung der Tiefe seiner Liebe einführen zu lassen.“ (Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Rosarium Virginis Mariae, Nr. 1).

Die Liebe aber drängt uns, im Gebet des Rosenkranzes für alle Menschen zu beten und insbesondere die Bekehrung der Sünder Gott anzuempfehlen. Ein wirklicher Friede ist nur möglich, wenn wir Menschen Gott die Ehre geben und seine heiligen Gebote anerkennen.

Auf diese Weise gehen wir – vereint mit dem Papst und vielen Bischöfen, Priestern und Ordensleuten – den steilen Weg hinauf, der zum Kreuz auf dem Berg führt. Jenes Kreuz aber ist das Zeichen des Heiles und des Sieges. Auch wenn es in der Geschichte der Kirche viele Verfolgungen gibt und so zahlreiche Märtyrer ihr Leben für den Glauben hingeben, triumphiert Christus als der Auferstandene.

An seinem Sieg hat die Gottesmutter Maria im Himmel bereits teil, und auch wir sollen einmal beschenkt werden mit der ewigen und seligen Anschauung Gottes im Himmel.

Danken wir Gott dem Herrn für all das Gute, das wir jeden Tag empfangen dürfen, und nutzen wir die Zeit und die Stunden, die uns Gott der Herr schenkt. Es ist uns aufgegeben, mit der Gnade Gottes unser Heil zu wirken und uns einzusetzen für die leiblichen und geistigen Nöte und Bedürfnisse der Mitmenschen. Auf diese Weise bereiten wir dem Himmelreich den Weg. Amen.