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Predigt:

Ewiges Leben bei Gott ist uns verheißen

5. Fastensonntag A (02.04.2017)

L1: Ez 37,12b-14; L2: Röm 8,8-11; Ev: Joh 11,1-45


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Das Leben ist etwas Wunderbares! Dies gilt schon für das pflanzliche und tierische Leben, noch mehr aber für das Leben des Menschen.

Der christliche Glaube sagt uns: Das Leben kommt von Gott. Gott allein ist der Schöpfer und Spender des Lebens! Weil wir nach seinem Bild geschaffen sind, ist unser Leben heilig und unverletzlich. Die Würde eines jeden Menschen soll geachtet werden, indem das Lebensrecht respektiert wird von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod.

Bei Lazarus, dem Bruder von Maria und Martha, schien die Lebenszeit schon vorbei zu sein: Als man Jesus über sein schlechtes Befinden informierte, hofften alle noch auf ein Wunder. Doch Jesus ließ sich überraschenderweise etwas Zeit, um aufzubrechen und rechtzeitig zu Lazarus nach Bethanien zu kommen. Inzwischen starb Lazarus, und man gab alle Hoffnung auf Heilung des Lazarus durch Jesus auf.

Wie aber das Gespräch Jesu mit Martha zeigt, ließ sich diese Frau durch die Worte Jesu wieder neu ein auf eine Sichtweise der Hoffnung. Jesus sprach zuerst allem Anschein nach von der Auferstehung der Toten am Letzten Tag. Martha bekundete ihren Glauben in die Macht Gottes und in das Wirken Jesu. Dann geschah das Unvorstellbare: Jesus rief Lazarus, der bereits in der Grabkammer lag, buchstäblich wieder vom Tod ins Leben zurück, und Lazarus kam heraus und wurde wieder in die Gemeinschaft der Menschen aufgenommen!

Welch ein Ereignis! Die Menschen überkam zugleich heilige Ehrfurcht und große Freude. Durch diese lebensspendende Tat aber trat klar hervor, wer Jesus wirklich war und welche Vollmacht er von Gott seinem Vater erhalten hatte. Wer sich so wie Martha und Maria im Glauben auf die rettende Botschaft Jesu einlässt, empfängt Heil und Leben!

Für Menschen, die nicht an Gott glauben, ist der Tod ein ungelöstes Rätsel und wird als endgültiger Abschied angesehen. Jesus zeigt uns durch sein Wort und Beispiel, dass wir auch im Tod auf Gottes rettende Macht vertrauen dürfen. Wer in der Verbundenheit mit Jesus Christus lebt und stirbt, braucht den Tod nicht zu fürchten! Ewiges Leben in der Herrlichkeit Gottes ist uns verheißen.

Lazarus kehrte wieder zurück ins irdische Leben. Doch verbrachte er den Rest seiner Jahre hier auf Erden in hoffnungsvoller Zuversicht und in Erwartung des ewigen Lebens bei Gott. Wenn Jesus gegenüber Marta und Maria, den Schwestern des Lazarus, von der Auferstehung der Toten gesprochen hatte, so sollte sich durch das Schicksal Jesu zeigen, wie der Tod seinen Schrecken verliert und sich das Leben als stärker erweist. Denn der Messias musste zwar wegen der Sünden der Menschen den Tod erleiden, doch am dritten Tag wurde er auferweckt. Gottes rettende Macht zeigte sich in der Auferstehung des Herrn. Die Liebe Gottes ist stärker als der Tod und wird auch in unserem Lebensschicksal triumphieren, wenn wir nur den Glauben und das Vertrauen auf den Herrn nicht aufgeben.

Lassen wir uns also von unserem Herrn Jesus Christus das göttliche Leben schenken: ein jeder, der glaubt und aus der Gnade der Taufe lebt, indem er die Gottes- und Nächstenliebe übt, wird das Heil erlangen. Gott verheißt uns dies, und sein Wort ist glaubwürdig! Wir brauchen den Tod nicht zu fürchten. Unsere Hoffnung ist größer als die Erwartung der restlichen Jahre dieses irdischen Lebens. Die Hoffnung der Christen geht über die Schwelle des Todes hinaus und umfasst die Ewigkeit. Auch uns ist die Teilnahme an der Auferstehung Christi verheißen, sodass einst der ganze Mensch mit Leib und Seele in der Gemeinschaft mit Gott vollendet wird. Amen.