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Predigt:

Jesus Christus ist derselbe: gestern, heute und in Ewigkeit!

Jahresschlussmesse (31.12.2016)


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Das Ende eines bürgerlichen Jahres lässt uns innehalten: wir blicken zurück auf das vergangene Jahr 2016 und tun dies hoffentlich in Dankbarkeit gegenüber Gott. Wir schauen aber auch aus auf das kommende Jahr 2017, ohne zu wissen, was es uns bringen wird. Liturgisch gesehen befinden wir uns noch in der Weihnachtsoktav; der Eröffnungsvers der heiligen Messe vom 31. Dezember weist darauf hin: „Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Auf seinen Schultern ruht die Herrschaft.“ (Jes 9,5)

Mit der Menschwerdung des Sohnes Gottes aus der Jungfrau Maria ist die Zeit zu ihrer Fülle gelangt, denn wie es im Galaterbrief des Apostels Paulus heißt: „Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt“ (Gal 4,4). Mit dem Kommen Jesu Christi in unsere Welt hat die Zeit der Menschen eine neue Qualität erhalten; sie ist wirklich und endgültig zu einer Zeit des Heiles geworden. So zählen wir die Jahre nunmehr vor und nach Christi Geburt, und was immer auch in der Vergangenheit geschehen ist oder jetzt geschieht oder in Zukunft geschehen wird, es steht von Gott aus gesehen unter dem Vorzeichen des Heiles. Im Hebräerbrief stehen die trostvollen Worte: „Jesus Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit.“ (Hebr 13,8)

Unsere innere Haltung soll es sein, im Glauben den Heilsratschluss Gottes anzunehmen. „Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben“ (Joh 1,12), heißt es im Prolog des Johannes-Evangeliums, welches die Kirche am letzten Tag des bürgerlichen Jahres verkünden lässt.

Ist das nicht großartig und wunderbar? Wenn wir den Sohn Gottes – Jesus – im Glauben aufnehmen, wenn wir ihm sozusagen eine Krippe bereiten in unserem Herzen, dann erweisen wir uns wahrhaft als Kinder Gottes. Gott nimmt uns als seine Kinder an; dies wurde grundgelegt in der heiligen Taufe, die wir empfangen haben. Damals haben, sofern wir noch kleine Kinder waren, unsere Eltern und Paten stellvertretend den Glauben der Kirche bekannt; als junge Menschen und Heranwachsende sind wir aufgerufen und eingeladen, selber das Ja des Glaubens zu sprechen.

Wir glauben an den einen und dreifaltigen Gott und an seine Liebe. Diese Liebe hat er uns auf besondere Weise erwiesen in der Sendung seines Sohnes und des Heiligen Geistes in diese Welt. Der große und allmächtige Gott ist ein Kind geworden; in dieser Kleinheit dürfen wir Gott begegnen, wenn wir uns mit den Hirten aufmachen und das Jesuskind in der Krippe aufsuchen, um es anzubeten und zu verehren.

So wissen wir also nicht, was das neue Jahr bringen wird. Ganz sicher wird es, was immer auch geschehen mag, von Gott aus gesehen ein „Jahr des Heiles“ sein! So dürfen wir uns auf die Fürbitte der Gottesmutter Maria und des heiligen Josef dem Erlöser der Menschen anvertrauen, unserem Herrn Jesus Christus, der wahrhaft als Mensch zu uns Menschen gekommen ist und der uns begegnet im Kind von Bethlehem. Amen.