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Predigt:

Jesus Christus ist der Immanuel, der Gott-mit-uns

Hochfest Verkündigung des Herrn A (25.03.2017)

L1: Jes 7,10-14; L2 Hebr10,4-10; Ev: Lk 1,26-38


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Das Hochfest der Verkündigung des Herrn am Maria vergegenwärtigt uns das Glaubensgeheimnis der Menschwerdung des Sohnes Gottes. Gott wollte die menschliche Natur annehmen, und so ist der göttliche Logos, das ewige Wort Gottes, also die zweite göttliche Person, wahrhaft Mensch geworden durch die vom Heiligen Geist in der Jungfrau Maria gewirkte Empfängnis. Der unendliche Gott macht sich ganz klein, indem er als Mensch einer von uns wird. Er lässt sich einschließen in den jungfräulichen Schoß Mariens und macht sich ganz und gar von ihr abhängig!

Denn neun Monate lang wird Jesus verborgen unter dem Herzen der Gottesmutter ruhen, und niemand weiß um dieses Geheimnis als Maria – und auch Josef, ihr jungfräulicher Gemahl. Beide hüten dieses Geheimnis der göttlichen Erniedrigung und beten den Sohn Gottes an, der dann in Bethlehem von der Jungfrau Maria geboren wird!

Von Anfang an gibt es eine personale Beziehung der Gottesmutter Maria zu ihrem Kind Jesus. Es ist eine Beziehung, die auf dem Glauben an Gott gründet. Denn im Glauben hat Maria ihr Ja-Wort gesprochen zu dem, was ihr der Engel Gabriel offenbart hatte. Nur aufgrund ihres Glaubensgehorsams konnte dieses unaussprechliche Wunder geschehen, das wir anbetend verehren: Gott ist Mensch geworden; er ist einer von uns geworden. Er ist uns ganz nahe, der ist der Immanuel, der Gott mit uns!

Maria spricht dieses Ja-Wort als Vertreterin der ganzen Menschheit, und in ihr begegnen wir dem Urbild, dem Archetypus der glaubenden, hoffenden und liebenden Kirche. Auf diese Weise sagt Maria ihr Ja zu jenem neuen und ewigen Bund, den Gott selbst der Menschheit in seinem Sohn Jesus Christus anbietet. Dieser Bund ist unwiderruflich, denn von jetzt an ist die zweite göttliche Person in Jesus Christus für immer mit seiner menschlichen Natur verbunden.

Alle aber, die an den Sohn Gottes glauben und in diesem Glauben die Taufe empfangen, werden zu Söhnen und Töchtern Gottes. Wir haben Anteil am göttlichen Leben, indem sich ein wunderbarer Tausch vollzieht: Gott wird einer von uns, damit wir zu Kindern Gottes werden und es in Wahrheit auch sind.

Die Vollendung dieser herrlichen Berufung erwarten wir in Gottes Ewigkeit. Jetzt aber in dieser Erdenzeit gilt es, mit der Gnade Gottes mitzuwirken. Auch wir sind täglich eingeladen, unser Ja zum Bund Gottes mit uns zu erneuern. Wenn wir dies in Einheit mit der Gottesmutter Maria tun und in liebender Verbundenheit mit ihr, dann sind wir ihrem Sohn Jesus Christus besonders nahe! Die Fürbitte des heiligen Josef und der Gottesmutter Maria möge uns stets begleiten. Amen.