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{\header \pard\qr\plain\f0\fs16\chpgn\par}{\pard\plain\f0\fs30\ql Josef Spindelb\'f6ck \par\pard\plain\f0\fs50\qc\cf1 Gott tr\'f6stet sein Volk mit ewiger Liebe\par }{\pard\plain\f0\fs40\qc\cf2 30. Sonntag im Jahreskreis B (29.10.2006) \par}{\pard\plain\f0\fs20\qc\sb50 L1: Jer 31,7-9; L2: Hebr 5,1-6; Ev: Mk 10,46-52\par}{\pard\plain\f0\fs24\sb180\qj Liebe Br\'fcder und Schwestern im Herrn!\par}{\pard\plain\f0\fs24\sb180\qj Unser menschliches Leben ist in vielem unvollkommen, unfertig und bruchst\'fcckhaft. Wie viele Bem\'fchungen gibt es doch um das Gute, wie viele Vors\'e4tze werden gefasst, und wie wenig gelingt uns doch so manches Mal! T\'e4glich sind wir herausgefordert, Geduld zu haben \'96 nicht nur mit den anderen, denen wir begegnen und die vielleicht nicht so sind, wie wir es gerne sehen w\'fcrden, sondern Geduld auch mit uns selber in unserer Armseligkeit und Zerbrechlichkeit, mit unseren Verwundungen, seelischen und k\'f6rperlichen Leiden, ja auch mit unseren S\'fcnden.\par}{\pard\plain\f0\fs24\sb180\qj \'c4hnlich m\'fcssen wir uns auch den Hintergrund f\'fcr die alttestamentliche Lesung dieses Sonntags aus dem Buch Jeremia vorstellen. Die vielfache Bedr\'e4ngnis bezog sich hier jedoch nicht nur auf den einzelnen, sondern auf das ganze Volk Gottes, das auf schwere Weise gepr\'fcft wurde und auf Erl\'f6sung harrte.\par}{\pard\plain\f0\fs24\sb180\qj Der Prophet Jeremia schrieb diesen Teil seines Buches (Jer 31) m\'f6glicherweise von \'c4gypten aus als Trostwort an die nach Babylon verschleppten und vertriebenen Angeh\'f6rigen des j\'fcdischen Volkes. Darin stellte er ihnen eine k\'fcnftige Heimkehr vor Augen und versicherte, dass Jahwe, der Gott \u8222\'3fIch-bin-da\u8220\'3f, seinen Bund mit dem Volk nicht vergessen hatte. Gott tr\'f6stet sein Volk durch das Wort des Propheten; dort wo die Not am gr\'f6\'dften ist, ist Gottes Hilfe am n\'e4chsten. Und so jubelt der Prophet, der die Zukunft voraussehen darf, bereits \'fcber das Geschenk der dem Volk verhei\'dfenen Rettung: \u8222\'3fDer Herr hat sein Volk gerettet, den Rest Israels.\u8220\'3f (31,7) Alle Bedr\'fcckten sammelt Gott wieder zu einem Volk, er bringt sie \u8222\'3fheim aus dem Nordland\u8220\'3f und sammelt sie \u8222\'3fvon den Enden der Erde, darunter Blinde und Lahme, Schwangere und W\'f6chnerinnen; als gro\'dfe Gemeinde kehren sie hierher zur\'fcck.\u8220\'3f (31,8) Und dann hei\'dft es, gleichsam alle vergangene Not \'fcberwindend und zum Guten hin wendend: \u8222\'3fWeinend kommen sie, und tr\'f6stend geleite ich sie. Ich f\'fchre sie an Wasser f\'fchrende B\'e4che, auf einen ebenen Weg, wo sie nicht straucheln. Denn ich bin Israels Vater, und Efraim ist mein erstgeborener Sohn.\u8220\'3f (31,9)\par}{\pard\plain\f0\fs24\sb180\qj In diesen Trostworten f\'fcr das erw\'e4hlte Volk des Alten Bundes k\'fcndet sich neben dem unmittelbaren Sinn der verhei\'dfenen R\'fcckkehr aus dem babylonischen Exil auch bereits das Neue und Endg\'fcltige an, das Jesus Christus in seiner Erl\'f6sung nicht nur f\'fcr das Volk Israel, sondern f\'fcr das Gottesvolk aus allen V\'f6lkern und Nationen erwirkt und geschaffen hat: Der neue Bund Gottes mit seinen Auserw\'e4hlten hat f\'fcr immer Bestand. Es ist ein ewiger Bund unverbr\'fcchlicher Liebe, in dem Gott sein Ja zu uns Menschen nicht mehr zur\'fccknimmt, auch angesichts der menschlichen Untreue und des Versagens durch die S\'fcnden und die Schuld der Vielen.\par}{\pard\plain\f0\fs24\sb180\qj D\'fcrfen auch wir auf Vollendung hoffen? Ja, denn auch unser Leben ist trotz aller Bruchst\'fcckhaftigkeit, aller Bedr\'e4ngnis und Not, ja trotz allen Versagens und aller S\'fcnde und Schuld in Gottes guten H\'e4nden geborgen. Wer glaubt und sich ihm in Liebe anvertraut, wird gerettet. Gott schenkt uns einen Neuanfang mit seiner Gnade. Das B\'f6se ist \'fcberwunden, und die Liebe Gottes hat \'fcber den Tod gesiegt.\par}{\pard\plain\f0\fs24\sb180\qj Wie kann und soll sich unsere Hoffnung auf Erl\'f6sung auswirken? Schon in diesem Leben tragen wir gleichsam einen \u8222\'3fSchatz \'85 in zerbrechlichen Gef\'e4\'dfen; so wird deutlich, dass das \'dcberma\'df der Kraft von Gott und nicht von uns kommt\u8220\'3f, schreibt Paulus (2 Kor 4,7). Es ist der Friede Gottes, der uns erf\'fcllt, wenn wir in seiner Gnade leben und uns um das Gute bem\'fchen. Nichts kann uns entmutigen und in endg\'fcltige Trauer versetzen; denn in allen Widrigkeiten haben wir Trost und Hoffnung.\par}{\pard\plain\f0\fs24\sb180\qj Gott hat den Anfang bereits gemacht, indem er bei der heiligen Taufe in seiner Liebe in unserem Herzen Wohnung genommen hat. Er wird uns einst vollenden, wenn wir auf ihn vertrauen und den Lebensweg mit ihm gehen. Einmal, wenn uns das Tor des Himmels ge\'f6ffnet wird, kommt auch f\'fcr uns der Augenblick, wo alle Trauer und alles Weinen aufh\'f6rt.\par}{\pard\plain\f0\fs24\sb180\qj Johannes hat es im Buch der Offenbarung so beschrieben: Gott \u8222\'3fwird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tr\'e4nen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine M\'fchsal. Denn was fr\'fcher war, ist vergangen.\u8220\'3f (Offb 21,3-4)\par}{\pard\plain\f0\fs24\sb180\qj Die F\'fcrbitte aller Engel und Heiligen und besonders unserer himmlischen Mutter Maria, der Rosenkranzk\'f6nigin, m\'f6ge uns stets diese Hoffnung auf Vollendung lebendig erhalten. Dann wir unser Leben auf Erden von Freude und Liebe erf\'fcllt sein und mit Gottes Hilfe einst einm\'fcnden d\'fcrfen in die ewige Herrlichkeit des Himmels. Amen\par}}