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Sam 22. April 2017 11:00

Thomas, der Zweifler, findet zum Osterglauben! Halleluja!

(predigtdienst.net) „Die drei Fehler des Thomas.“ So möchte ich die heutige Predigt betiteln. Eigentlich kann ich mich in den Apostel Thomas sehr gut hineindenken. Er ist mir sogar in einem gewissen Sinn sympathisch, und ich bin froh, dass es ihn gegeben hat. Denn dadurch haben wir dieses schöne Zeugnis von ihm. Nur wegen ihm gibt es uns dieses schöne Erlebnis des Auferstandenen mit dem Zweifler. Jesus lässt sich sogar von Thomas anfassen, berühren und begreifen, damit er glauben kann. Es ist für uns aufgeschrieben, die nicht sehen und doch glauben sollen. Thomas war eben einer, der sich so schnell nichts vormachen lässt und doch hat er drei Fehler gemacht.

Der erste Fehler ist der, dass er sich anstecken ließ von der falschen Messiasvorstellung, die dem Judas zum Verhängnis wurde. Der Messias soll ein politischer Messias sein, der das Land von den Römern befreit, und zwar mit Gewalt. Sie erwarteten einen politischen König, der sie mit irdischer Macht in die Freiheit führt. Und dann so etwas: Jesus wird verspottet, ein Spottkönig! Auf dem Kreuz steht der Grund der Verurteilung: Jesus von Nazareth, der König der Juden. Die Soldaten haben ihm eine Dornenkrone geflochten und ihm aufs Haupt gedrückt. Sie haben ihm einen Umhang als Königsmantel übergestülpt und ein Rohr in die Hand gedrückt, als Zepter. Die Römer wussten es sehr wohl, dass die Juden einen Befreier erwarteten, der ihnen als König vorausgehen wird. Von diesem falschen Messiasbild hat er sich schwer trennen können. Das war sein erster Fehler, dem aber fast alle verfallen waren.

Den zweiten Fehler hat nur er gemacht. Er hat sich von der Gemeinschaft getrennt. Seine Trauer war so groß, dass er allein sein wollte. Er war nicht dabei, als die Jünger versammelt waren und als ihnen Jesus erschien. Warum hat er sich abgewandt? Warum hat er sich nicht mit den anderen getroffen? Es hätte ihm doch gut getan in seiner Trauer. Man kann sich gegenseitig trösten. Wie wichtig wären in dieser Phase Gleichgesinnte gewesen, die sich gegenseitig aufbauen und die zu ihm vielleicht gesagt hätten: „Trotz allem glauben wir an unseren Meister und lassen uns nicht davon abbringen. Es hat wohl alles so an ihm geschehen müssen, wir sehen es zwar jetzt noch nicht ein, aber es wird sicher seinen ganz tiefen Sinn gehabt haben. Jetzt müssen wir zusammenhalten, zusammenstehen.“ Aber nein,  Thomas zieht sich in den Schmollwinkel zurück. Er irrt einsam und verstört umher und meidet die Gemeinschaft. Das war wohl sein größter Fehler: dass er sich von der Gemeinschaft getrennt hat. Er wollte mit seiner Not alleine fertig werden. Wie viele machen in der heutigen Zeit den gleichen Fehler, dass, wenn sie Glaubensprobleme haben, die Gemeinschaft der Gleichgesinnten meiden, sich von den Glaubenden trennen, von der Glaubensgemeinschaft der Kirche. ...

Lesen Sie die aktuelle Predigt zum Weißen Sonntag (2. Sonntag der Osterzeit A) von Pfarrer Christian Poschenrieder in vollem Wortlaut!

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