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Mit 26. Juli 2017 21:51

Weiche, Satan!

(katholisch.de) "In zwei Jahren hätte er sein Diamantenes Jubiläum gefeiert, 60 Jahre als Priester", heißt es im Lebenslauf Jacques Hamels, den sein Bistum bereitstellt. Doch der damals 85-Jährige starb knapp einen Monat nach seinem 58. Weihetag durch die Tat zweier islamistischer Terroristen. Der grausame Mord heute vor einem Jahr sorgte weltweit für Bestürzung, aber auch für Bewunderung und Gebete. Denn nicht nur in der französischen Erzdiözese Rouen, in der Hamel wirkte, sind viele Katholiken von seiner Heiligkeit überzeugt.

Ein Rückblick: Im bis dahin ruhigen Nachrichtengeschehen am Vormittag des 26. Juli 2016, einem Dienstag, macht die Eilmeldung die Runde, dass in einer Dorfkirche in Nordfrankreich unbekannte Täter mehrere Geiseln genommen hätten. Gegen halb zwölf Uhr teilt die Polizei mit, dass die Geiselnahme beendet sei. Ein Spezialkommando habe zwei Täter beim Einsatz erschossen. Zudem sei eine der fünf Geiseln ums Leben gekommen – es soll sich um einen Priester handeln. 

Die Chronik des Verbrechens

Ein Jahr später ist der Ablauf der Bluttat von Saint-Étienne-du-Rouvray, einem Vorort von Rouen, längst aufgearbeitet. Der Ruhestandsgeistliche Hamel feierte gerade die 9-Uhr-Werktagsmesse, gemeinsam mit zwei Ordensfrauen und zwei weiteren Gläubigen aus der Gemeinde. Um 9.43 Uhr betraten zwei Terroristen des "Islamischen Staates" die Kirche: ein 19-jähriger Tunesier und sein gleichaltriger Komplize, ein französischer Konvertit. Die beiden kannten sich zu diesem Zeitpunkt erst seit wenigen Tagen, sie waren im Internet zu Radikalen geworden – und der Polizei bereits früher aufgefallen. Das konnte die Tat freilich nicht verhindern.

Weiche, Satan!

 Letzte Worte Jacques Hamels

Laut den überlebenden Geiseln filmten sich die Attentäter, wie sie im Gotteshaus ihre islamistische Propaganda vortrugen und den Anwesenden die angebliche Überlegenheit ihres Glaubens ins Gesicht brüllten. Dann packten sie den Priester und zwangen ihn auf die Knie. Hamel versuchte noch, sich zu wehren, heißt es in den Berichten; "Weiche, Satan!", habe er seinen Peinigern entgegengerufen. Unter ihrem als Schlachtruf missbrauchten muslimischen Glaubensbekenntnis enthaupteten die Terroristen den 85-jährigen Hamel schließlich auf den Stufen vor dem Altar. Eine weitere Geisel, einen ebenfalls fast 90-jährigen Mann aus der Gemeinde, verletzten sie mit Messerstichen schwer. Einer der beiden Schwestern gelang die Flucht aus der Kirche und der rettende Hilferuf. 58 Minuten nach Beginn des Anschlags wurden die beiden Täter schließlich auf dem Kirchvorplatz von Spezialkräften erschossen, als sie unter "Allahu akbar"-Rufen aus dem Gotteshaus stürmten.

Vor der Kirche Saint Etienne, wo der 85jährige Priester Jacques Hamel am 26. Juli 2016 ermordet wurde, haben Trauernde Bilder zum Gedenken aufgehängt.

Starb Jacques Hamel als Märtyrer?

Soweit die erschütternde Chronik des Attentats. Doch offen bleibt eine große Frage, die zu beantworten nun Aufgabe der Kirche ist: Starb Jacques Hamel als Märtyrer? Papst Franziskus selbst erklärte schon kurz nach dem barbarischen Akt, dass Hamel "jetzt ein Seliger" sei. Die offizielle Seligsprechung steht noch aus. 

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