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Fr 27. Juli 2018 18:13

Würde des Menschen - Schönheit der ehelichen Liebe

(presse.kirche.at) 

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Enzyklika Humanae vitae äußert sich der langjährige Familienbischof, Bischof em. Klaus Küng zum Papstschreiben über die Weitergabe des Lebens: „Papst Paul VI hat mit Humanae vitae für große Teile der Kirche ein Erdbeben im Jahr 1968 ausgelöst. Es war und bleibt ein prophetisches Wort, das trotz aller Ablehnung keine Ruhe lässt“, so Küng. „In weiterer Folge war Papst Johannes Paul II. bestrebt, vertiefend zu erklären, dass es um die ganzheitliche Sicht menschlicher Sexualität geht. Eine solche Sicht macht bewusst, dass die geschlechtliche Vereinigung zwischen Mann und Frau von ihrem Wesen her – auch biologisch - den Bezug zum Entstehen neuen Lebens hat und unter bestimmten Voraussetzungen tiefster leibseelischer Ausdruck der Liebe sein kann“, führt Küng weiter aus. Als prophetisch erwiesen haben sich die Aussagen in Humanae vitae auch hinsichtlich der danach einsetzenden Entwicklungen in der Reproduktionsmedizin, in der Evolutionsmedizin, der Humangenetik und auch im Verständnis von Familie, Mensch und Sexualität, die bis heute weitergehen.

Küng: „Zeit, neuerlich über Humanae vitae nachzudenken“

Bischof em. Küng, der für Fragen zu Ehe, Familie und Bioethik seit 1989 in der Österreichischen Bischofskonferenz zuständig war, zeigt sich erfreut über die vielfältige Berichterstattung und Rezeption und das große Interesse an der Enzyklika rund um das 50jährige Jubiläum. „Es wäre höchste Zeit, über Humanae vitae und über die von Johannes Paul II. in den Ansätzen grundgelegte Theologie des Leibes neuerlich nachzudenken“, so Küng. Er berichtet zudem über eine erfreuliche Entwicklung, die er gerade in der jungen Generation bemerkt: „Der Weg der Liebe ist so, wie ihn die Kirche lehrt, gerade für junge Paare anziehend. Es ist immer schön zu hören, wenn Menschen vielleicht auch erst nach Jahren diesen Weg entdecken, und sie nicht selten ein neues Aufleben ihrer Liebe erleben“, berichtet Küng aus seinen seelsorglichen Erfahrungen. Angesichts der derzeitigen Berichterstattung ist es ihm auch ein Anliegen zu betonen, dass das „Herauspicken“ einzelner Aspekte damals wie heute nicht zielführend sei. „Wer Humanae vitae auf die Pille reduziert, wird dem Gewicht und der Bedeutung des Schreibens nicht gerecht und hat es nicht verstanden“, so Küng.

Spindelböck: Humanae vitae „hochaktuell“

Die Auffassung Küngs teilt auch der St. Pöltner Moraltheologe Josef Spindelböck in seiner Stellungnahme: „Die Enzyklika „Humanae vitae“ ist in den Grundaussagen hochaktuell, ja sie hat sich inzwischen als prophetisch erwiesen, da sie angesichts der damals stattgefundenen „sexuellen Revolution“ bestimmte Werte des Ehe- und Familienlebens in klarer und mutiger Weise benannt und sich im Namen Christi für die Würde des Menschen und der ehelichen Liebe eingesetzt hat. Die nachfolgenden Päpste haben die Lehre von „Humanae vitae“ bestätigt und vertieft.“

Spindelböck zieht den Bogen weiter und bekräftigt das „innere Band“ und die Würdigung der Enzyklika, die sie durch päpstliche Nachfolgeschreiben wie Familiaris consortio und Amoris laetitia erfahren hat. „Insbesondere hat sich der heilige Papst Johannes Paul II. in seinem Apostolischen Schreiben „Familiaris consortio“ im Jahr 1981 dieser Thematik gewidmet. Die Katechesen zur „Theologie des Leibes“, welche er gehalten hat, verstand er als Kommentar zu „Humanae vitae“. Papst Franziskus hat, in Fortführung zweier Bischofssynoden, in seinem Nachsynodalen Apostolischen Schreiben „Amoris laetitia“ erst 2016 ausdrücklich gewürdigt, dass Paul VI. in Humanae vitae „das innere Band zwischen der ehelichen Liebe und der Weitergabe des Lebens ans Licht gehoben“ hat. Diese Botschaft gelte es wiederzuentdecken. Vor allem die „gewissenhafte Wahrnehmung der Berufung zu verantworteter Elternschaft“ ist eine kraftvolle Botschaft, die gültig bleibt, so Spindelböck.

Humanae vitae im Wortlaut

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