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Die Zeit des Heils und der Gnade
(stjosef.at) Mit dem Kommen Jesu Christi in diese Welt hat die Zeit der Gnade begonnen. Während im Alten Bund das Gesetz Gottes, die Torah – auch Weisung genannt – die bestimmende Rolle spielte, steht nun mit der Menschwerdung des Sohnes Gottes und mit seinem öffentlichen Auftreten das Evangelium von der Gnade Gottes im Mittelpunkt.
Gemäß der Auffassung vieler jüdischer Schriftgelehrter ging es im Alten Testament um eine möglichst buchstabengetreue Erfüllung des Gesetzes, also der Torah. Hier gab es gewiss oft ein wahres und echtes Streben nach Heiligkeit. Jene Frommen, die sich um die genaue Kenntnis des Wortes Gottes und seiner Weisungen bemühten, stellten jenen heiligen „Rest“ Israels dar, in welchem sich die Gegenwart Gottes offenbarte.
Jesus Christus offenbart den wahren Sinn der göttlichen Weisung, die darin liegt, dass sich das Herz der Liebe Gottes öffnet und den Mitmenschen zuwendet. Eben darum ist mit dem Kommen Jesu in diese Welt ein Gnadenjahr des Herrn angebrochen (vgl. Lk 1,19)!
Gott selbst will die Menschheit belehren und erlösen; Jesus Christus ist der Heiland, der Messias. Wer an ihn glaubt und auf ihn hofft, hat Anteil am göttlichen Leben. Auf diese Weise ist das Reich Gottes bereits im Herzen der Glaubenden angekommen. Die Freude am Herrn ist ihre Stärke (vgl. Neh 8,10).
Homilie zum 3. Sonntag im Jahreskreis C (27.01.2019) von Josef Spindelböck / von Christian Poschenrieder