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Do 28. Mai 2020 20:45

Hirtenwort der österreichischen Bischöfe: Für eine geistvoll erneuerte Normalität

(kathpress.at) Zu Pfingsten haben die österreichischen Bischöfe ein ausführliches Hirtenwort veröffentlicht, in dem sie u.a. zur Corona-Krise und den gesellschaftlichen Herausforderungen und Aufgaben Stellung nehmen.

Die Bischöfe mahnen u.a. eine konstruktive politische Debatte ein und verwehren sich gegen politische Gehässigkeiten und zunehmende Aggressionen. Sie nehmen all jene Menschen in den Blick, die durch Corona in die Armut abzugleiten drohen. Genauso gilt die Sorge aber auch all jenen, die wegen der Beschränkungen an psychischen Folgen leiden. Die Bischöfe mahnen umfassende Hilfe und Zuwendung und eine grundlegende Debatte um einen armutsfesten Sozialstaat ein. Hier müsse auch die Frage eines einkommensunabhängigen Grundeinkommens diskutiert werden.

Solidarität dürfe auch nicht an den Landesgrenzen Halt machen. Die Bischöfe kritisieren in diesem Zusammenhang etwa das "Virus nationalistischer Kleinstaaterei" und fordern die österreichische Regierung auf, mehr Flüchtlinge aufzunehmen.

In dem Hirtenwort werden auch "krude Verschwörungstheorien" zurückgewiesen, der "Ungeist des Anschwärzens, Vernaderns und Denunzierens" wird kritisiert. Die Bischöfe fordern zudem neue Ansätze einer sozial- und klimaverträglichen Wirtschaft, die nicht nur auf Wachstum und grenzenlosem Konsum aufbaut. Eindringlich wird davor gewarnt, den freien Sonntag aufzugeben, ebenso werden Tendenzen zurückgewiesen, aktive Sterbehilfe gesellschaftsfähig werden zu lassen.

Schließlich bilanzieren die Bischöfe auch selbstkritisch die eigene kirchliche Krisenbewältigung und bekennen sich zu einer "lern- und erneuerungsbereiten Kirche".

Hirtenbrief in vollem Wortlaut / Kurzfassung des Hirtenwortes

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