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Fr 10. Juli 2020 21:09

Das Wachstum in der Natur als Gleichnis für das Wort Gottes

(stjosef.at) 

Gegenüber der Natur als Schöpfung Gottes gibt es zwei extreme, gegensätzliche Einstellungen, die wir bei manchen Zeitgenossen beobachten können.

Durch den Fortschritt der Technik und Wissenschaften hat die Auffassung Zuspruch gefunden, wonach sich der Mensch als unumschränkter Herrscher über die Natur verhalten könne. Ihm stehe es gleichsam zu, sich alle Ressourcen der Erde zu Nutze zu machen, sie auch auszubeuten und sie zu verwerten für seine Zwecke. Eine derartige technisch-instrumentelle Sichtweise sieht auch die Pflanzen und Tiere nicht in ihrem Eigenwert und ihrer Zuordnung zueinander und zum Ganzen der Welt, sondern bedient sich ihrer als Material. Der Mensch scheut dann auch nicht davor zurück, zum angeblichen Nutze des Menschengeschlechts die Natur zu manipulieren und teilweise zu zerstören. Das ist die eine extreme Sichtweise.

Eine andere Sichtweise ist naturfreundlich, aber in der anderen Richtung einseitig. Denn hier wird die unbelebte und belebte Natur als das Höchste überhaupt angesehen; der Mensch wird nur als ein Wesen unter vielen anderen wahrgenommen, und manchmal wird eine derartige Natur auch mythologisch überhöht, wenn z.B. von der Erdgöttin gesprochen wird und ähnliches. In der Esoterik sind solche Auffassungen recht verbreitet.

Der christliche Glaube zeigt uns hier die rechte Mitte zwischen diesen Extremen der Naturverachtung und der Naturvergötzung : Wir erfreuen uns der Natur als Teil von Gottes guter Schöpfung. Der Mensch darf sie in Dienst nehmen, aber er ist nicht ihr unumschränkter Herrscher. Er soll den Eigenwert und die Eigengesetzlichkeit der Natur respektieren und darf nicht einfach nach Willkür das ökologische Gleichgewicht und den genetischen Code der Lebewesen verändern. Ihm ist von Gott eine verantwortliche Fürsorge für die ganze Schöpfung anvertraut. Er soll diese bebauen und behüten wie einen Garten!

Lesen Sie den vollen Wortlaut der Homilie von Prof. Spindelböck zum 15. Sonntag i.Jkr. A (12.07.2020)

Predigt von Pfr. Poschenrieder

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