Öffnet die Tore weit für Christus!

„Öffnet die Tore weit für Christus!“

Mit diesen Worten hat der heilige Papst Johannes Paul II. (* 1920, + 2005) programmatisch alle Menschen eingeladen, ihr Leben Gott und seinem menschgewordenen Sohn Jesus Christus anzuvertrauen. Zu Beginn des Advents erleben wir heuer vor der angekündigten stufenweisen Beendigung des „Lock-Downs“ vielleicht tatsächlich „die stillste Zeit im Jahr“ (Karl-Heinrich Waggerl).

Wenn dann allerdings genau zum „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“ (8. Dezember) der gesamte Handel wieder öffnen darf und vielleicht auch an den dann folgenden Sonntagen vor Weihnachten ein Einkauf möglich ist, muss doch gefragt werden, ob die Grundrichtung stimmt. Wohin geht unser Streben, was ist unser Ziel? Ist es die unbegrenzte Vermehrung des irdischen Wohlstands, das ängstliche Festhalten am Erreichten, auch auf Kosten und zu Lasten armer Menschen und der Umwelt – oder nutzen wir die durch die Corona-Krise bedingte Nachdenkpause als Chance zur Neuorientierung auf Gott und die Menschen hin, mit Einschluss der Rücksichtnahme auf die Schöpfung insgesamt?

Die Katholische Kirche jedoch wird gut daran tun, unter Beachtung aller nötigen und sinnvollen hygienischen Vorgaben die Kirchen für öffentliche Gottesdienste bald wieder zu öffnen und auch die Sakramentenspendung möglichst uneingeschränkt zu ermöglichen! Wir Priester und auch die Gläubigen warten schon darauf. Gesegneten Advent!

Prof. Dr. theol. habil. Josef Spindelböck

Moderator der "Gemeinschaft vom heiligen Josef"
Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Diözese St. Pölten