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Die 12. Jan 2021 17:54

Lektor- und Akolythendienst: für Männer und Frauen möglich

(news.stjosef.at) Mit dem Apostolischen Schreiben „Spiritus Domini“ in Form eines „Motu proprio“ hat Papst Franziskus am 10. Januar 2021 die bisherige Norm des Codex Iuris Canonici in folgender Weise modifiziert: „Laien, die das Alter und die Begabung haben, die durch Dekret der Bischofskonferenz dafür bestimmt sind, können durch den vorgeschriebenen liturgischen Ritus für die Dienste des Lektors und des Akolythen auf Dauer bestellt werden, die Übertragung dieser Dienste gewährt ihnen jedoch nicht das Recht auf Unterhalt oder Vergütung von Seiten der Kirche.“ (can. 230 §1 CIC). Die Änderung erfolgte durch die Streichung des Wortes „männliche“ vor „Laien“.

Damit ist ab jetzt möglich, dass sowohl Männern als auch Frauen durch einen eigenen liturgischen Ritus der Dienst als Lektor und Akolyth auf Dauer übertragen wird. Bisher wurden derartige Dienste zwar von Männern und Frauen bereits ausgeübt; es gab jedoch nur für männliche Personen die Möglichkeit einer dauernden Beauftragung durch einen eigenen liturgischen Ritus.

Gemäß der Ordnung der Kirche sind ordentliche Kommunionspender der Bischof, der Priester und der Diakon, während „während außerordentlicher Kommunionspender sowohl der Akolyth ist als auch ein anderer dazu gemäß can. 230, § 3 beauftragter Gläubiger“. „Damit der außerordentliche Kommunionspender während der Eucharistiefeier die heilige Kommunion austeilen kann, ist es notwendig, dass entweder keine ordentlichen Kommunionspender anwesend sind oder dass diese, obzwar anwesend, wirklich verhindert sind. Er kann dieselbe Aufgabe auch ausüben, wenn wegen der besonders zahlreichen Teilnahme von Gläubigen, die die heilige Kommunion empfangen möchten, die Eucharistiefeier sich allzu sehr in die Länge ziehen würde, weil zu wenige ordentliche Kommunionspender verfügbar sind.“ (Instruktion über die Mitarbeit der Laien am Dienst der Priester „Redemptionis sacramentum“, Art. 8)

Im Begleitschreiben, das der Papst an den Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre richtet, hebt Franziskus hervor, dass es sich hier um genuine Dienste von Laien handle, die kraft der Taufe und der Firmung in der Liturgie mitwirken. Dies sei ein Ausdruck des gemeinsamen Priestertums aller Getauften. Davon sei nicht nur dem Rang, sondern dem Wesen nach das Priestertum der Geweihten verschieden; der Zugang dazu stehe – wie Franziskus mit Hinweis auf das Apostolische Schreiben „Ordinatio sacerdotalis“ von Johannes Paul II. ausdrücklich bekräftigt – gemäß dem Stiftungswillen Jesu nur Männern offen.

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