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Fr 13. Aug 2021 20:50

St. Hippolyt - Diözesanpatron von St. Pölten

(presse.kirche.at) 

Der 13. August ist der Gedenktag des Hl. Hippolyt - unseres Diözesanpatrons und Namensgeber der Stadt St. Pölten. Der Weg, den Hippolytus nach dem nach ihm benannten St. Pölten genommen hat, ist nicht recht klar, es lässt sich aber folgendes vermuten: Nach dem ursprünglichen römischen Recht durften Gräber nicht gestört werden. Im achten Jahrhundert aber kam es zu einer Annäherung zwischen den Päpsten in Rom und dem fränkischem Reich. Einer der Vermittler war Abt Fulrad von St. Denis. Von ihm wissen wir, dass er verschiedentlich Reliquien nach Frankenreich brachte, sicherlich auch Reliquien des heiligen Hippolyt (um 765). Einen Teil davon hinterlegte er auf seinen Erbbesitz in Fulradsweiler im Elsass. Der Ort bekam dadurch den Namen St. Pilt oder französisch St. Hippolyte.

Fulrad stand seinerseits mit den Brüdern Adalbert und Ottokar in Verbindung, die der Sage nach auch Gründer von St. Pölten sind (siehe Darstellung im oberen Kreuzgang des Bistumsgebäudes und bei der Bischofsstiege).
Adalbert wurde erster Abt von Tegernsee. Dort sind ebenso wie in Salzburg Hippolytreliquien nachgewiesen. Eine wohlbegründete Tradition berichtet, dass von Tegernsee aus das Kloster St. Pölten gegründet wurde.
Vermutlich hat sich das Kloster Tegernsee 791 am Awarenfeldzug Karls des Großen beteiligt und bekam vom späteren Kaiser Güter im neu eroberten Land zugesprochen. Auf einem solchen Besitz in der ehemaligen Römerstadt Aelium Cetium errichtete es ein Kloster und stattete es mit Hippolytreliquien aus.

Der Ort, der zunächst nach dem Fluss Traisma hieß, bekam schließlich den Namen St. Pölten: 799, 823 Traisma, 976 Traisima ad monasterium Sancti Yppoliti, ca. 1030 abbatia ad Sanctum Yppolytum, 1136 apud Sanctum Ypolitum, 1298 Sand Pölten. Es ist anzunehmen, dass das Kloster in St. Pölten um 800 errichtet wurde und in Abhängigkeit von Tegernsee stand. Es kam dann unter den Einfluss der Passauer Bischöfe. Hippolyt war der Patron des Klosters und der Klosterkirche.

Im Spätmittelalter wurde an der Volksseite des Lettners ein Marienaltar errichtet. Nach der Beseitigung des Lettners rückte der Marienaltar als Hauptaltar in das Presbyterium an die Stelle des Hippolytsaltars. Hippolyt bekam einen Seitenaltar zugewiesen und die Stifts- bzw. Domkirche ist seither Maria Himmelfahrt geweiht. Bei der Errichtung der Diözese St. Pölten 1785 wurde aber der hl. Hippolyt zum Diözesanpatron erwählt.

Hippolyt in den Legenden

Der Legende nach war Hippolytus der Kerkermeister des heiligen Laurentius. Auf Grund der zahlreichen Wunder, die Laurentius im Kerker wirkte, bekehrte sich Hippolyt zum Christentum und ließ sich mit seiner ganzen Familie taufen und bekannte sich öffentlich als Christ. Der Kaiser Valerian befahl ihm daraufhin, seine Taufkleidung abzulegen und sich als römischer Ritter zu bekleiden. Als dieser sich standhaft weigerte, wurde er mit seiner Amme Concordia und 19 Angehörigen seiner Familie unter Kaiser Valerian in Rom zum Tode verurteilt († 258). Während man die anderen enthauptete, wurde er selbst an wilde Pferde gebunden und zu Tode geschleift. Deswegen wird er meist als römischer Soldat oder als Ritter dargestellt.

Hippolyt von Rom - der Gegenpapst

Hippolyt (altgriechisch Ἱππόλυτος Hippólytos, latinisiert Hippolytus; * um 170 vermutlich im Osten des römischen Reiches; † 235 auf Sardinien) wirkte ab etwa 192 als Presbyter wahrscheinlich in Rom. Der Schüler des Kirchenvaters Irenäus gilt selbst als bedeutender frühchristlicher Autor. Ab 217 lebte er in Rom und war ein Zeitgenosse und Widersacher des liberaleren Bischof Calixt I.

Auch er wird als Namenspatron der Stadt St. Pölten genannt, von Saint-Hippolyte (Sankt Pilt) im Elsass, wird als Schutzpatron der Städte Delft und Zellam See, der Gefängniswärter und der Pferde verehrt, da der Name Hippolytos „Pferdebefreier“ bedeutet. Der Heilige wird auch bei Körperschwäche angerufen.

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