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Predigt:

Herr, erlöse uns von aller Krankheit und jeder Gefahr!

3. Fastensonntag A (15.03.2020)

L1: Ex 17,3-7; L2: Röm 5,1-2.5-8; Ev: Joh 4,5-42


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Viele Menschen in unsrem Land sind derzeit in großer Sorge. Wie kann die weitere Ausbreitung des Corona-Virus möglichst bald gestoppt oder doch zumindest verlangsamt werden? Wie können wir uns selber und andere vor einer Erkrankung schützen?

Auch wir als glaubende Menschen sind hier herausgefordert. Das unbedingt nötige Gottvertrauen darf uns nicht davon abhalten, die nötigen hygienischen und medizinischen Maßnahmen zu setzen. Insofern werden auch das gottesdienstliche Leben und die kirchlichen Aktivitäten in den nächsten Wochen massiv eingeschränkt sein. Was für uns alle ein großer Einschnitt und wohl auch ein persönliches Opfer sein wird: Bis auf weiteres gibt es keine öffentlichen Gottesdienste mehr!

Dennoch – und darauf legen unsere Bischöfe wert – sollen die Kirchen offen bleiben, damit das persönliche Gebet möglich ist. Die Priester sollen „in Stellvertretung und Intention für die Gemeinden und die Menschen“ das heilige Messopfer feiern. Ausdrücklich schreibt unser Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz in einem Brief an die Priester: „Haltet Euch an fixe Zeiten und schaltet die Glocken ein, wenn ihr Messe feiert, damit sich Menschen mit Euch im Gebet verbinden können.“ Das wollen wir auch in Mühldorf tun, und so werden nach Möglichkeit keine Messen entfallen. Die mit den Messen verbundenen Intentionen werden berücksichtigt bzw. auf spätere Messen verschoben.

Allerdings ist die Möglichkeit der persönlichen Teilnahme aus den bekannten Gründen stark eingeschränkt. Über Radio, Fernsehen und Internet können Sie jedoch von zu Hause aus die sonntäglichen und werktäglichen Gottesdienste mitfeiern!

Gemäß dem Wunsch des Bischofs gilt es in diesen Tagen besonders zu beten für:

  • „alle kranken Menschen und jene, die ohne Hoffnung auf Genesung sind;
  • alle jene Menschen, die besonders mit dem Risiko einer Erkrankung konfrontiert sind;
  • die Menschen in Pflege, Medizin, die Blaulichtorganisationen, die derzeit jeden Sicherheitsabstand überwinden, um konkret zu helfen;
  • alle in Politik und Kirche, die derzeit verantwortungsvolle Entscheidungen treffen müssen;
  • sowie für alle Menschen, die mit den besonderen Herausforderungen in dieser Zeit leben.“

 

Im Evangelium nach Johannes ist die Rede vom lebendigen Wasser, das Christus der Herr uns schenkt. Zu Beginn der heiligen Messe wurden wir im Asperges mit dem Weihwasser besprengt. Es weist hin auf das Wasser der heiligen Taufe. Durch Wasser und Heiligen Geist wurden wir in der Taufe zu Kindern Gottes. So ist Gottes Liebe eingegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns erfüllt.

Dieser Geist ist kein Geist der Verzagtheit, sondern der Hoffnung. „Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen“ (Röm 5,5), wie es in der Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom heißt. Halten wir uns das auch in der kommenden Zeit gegenwärtig und pflegen wir zuhause das Gebet! In der Pfarrkirche wird es demnächst auch die Gelegenheit zur stillen Anbetung geben.

Gott der Herr wird uns zur rechten Zeit erhören und uns dann wieder „Zeiten des Aufatmens“ (Apg 3,20) schenken. Wir empfehlen uns selber, alle Angehörigen und Freunde sowie alle Menschen der Fürbitte der Gottesmutter Maria, des hl. Josef und aller Engel und Heiligen. Amen.