www. St Josef.at
Die katholische Informationsseite der Gemeinschaft v. hl. Josef
Navigation
Word-Dokument

Predigt:

Jesus Christus ist der Friedensfürst

Hochfest der Gottesmutter Maria B (01.01.2021)

L1: Num 6,22-27; L2: Gal 4,4-7; Ev: Lk 2,16-21


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Mit dem 1. Januar endet die Weihnachtsoktav. Das Jesuskind, welches im Stall zu Bethlehem von der Jungfrau Maria geboren worden war, wurde gemäß der jüdischen Tradition am 8. Tag nach seiner Geburt beschnitten und erhielt dabei den Namen Jesus. Die Beschneidung zu veranlassen und die Namensgebung vorzunehmen, war Vorrecht des Vaters. Da Josef von Nazareth vom Gesetz her als Vater Jesu galt, kam ihm dies zu, und er erfüllte alles, was im Gesetz des Mose aufgetragen war und handelte dabei in voller Einheit mit seiner Gemahlin, der Jungfrau Maria.

Der Name „Jesus“ offenbart, wer dieses Kind ist, denn darin ist der Gottesname („Jahwe“) enthalten sowie die Zusage der Rettung. So bedeutet dieser Name: Gott rettet, Gott erlöst. Im Eröffnungsvers der heiligen Messe wird dieses Kind mit einem Zitat aus dem Propheten Jesaja (9,5) so bezeichnet: „Starker Gott, Friedensfürst, Vater der kommenden Welt.“

Dies trifft auf das kleine Kind in der Krippe wahrhaft zu! Denn der ewige Sohn Gottes hat Fleisch angenommen; Gott ist Mensch geworden, ohne aufzuhören Gott zu sein. Er hat das Unsrige angenommen, um uns in Jesus Christus mit seiner Gottheit zu bekleiden und uns zu Kindern Gottes zu machen. Dieses Kind bringt den wahren Frieden, und darum begeht die Kirche am 1. Januar auch den Weltfriedenstag, zu dem die Päpste immer wieder eine Botschaft vorgelegt haben. Das Thema für den heutigen Tag lautet: „Die Kultur der Achtsamkeit als Weg zum Frieden.“

Im Blick auf Gott den Schöpfer, der uns Menschen diese Welt anvertraut hat, und in der Nachfolge Christi, der uns als Retter und Erlöser in seiner Hingabe bis zum Tod am Kreuz das Heil schenkt, sollen wir einander annehmen als Brüder und Schwestern. Wer achtsam durch das Leben geht, erweist der Schöpfung insgesamt Ehrfurcht und zerstört die Natur nicht mutwillig. Er achtet auch das menschliche Leben, von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod. Achtsame Menschen setzen sich ein für das Gemeinwohl und fördern die Werte des sozialen Zusammenlebens. Dies ist besonders dringlich in der gegenwärtigen Krise und stellt sich als Herausforderung an alle.

So werden die Bedingungen eines wahren Friedens geschaffen. Abschließend hält Papst Franziskus in seiner Botschaft fest: „In dieser Zeit, in der das Boot der Menschheit, vom Sturm der Krise gebeutelt, auf der Suche nach einem ruhigeren und friedlicheren Horizont mühsam vorankommt, ermöglichen uns das Ruder der Menschenwürde und der ‚Kompass‘ der sozialen Grundprinzipien einen sicheren und gemeinsamen Kurs. Blicken wir als Christen auf die Jungfrau Maria, Stern des Meeres und Mutter der Hoffnung. Gemeinsam arbeiten wir daran, auf dem Weg zu einem neuen Horizont der Liebe und des Friedens, der Geschwisterlichkeit und Solidarität, der gegenseitigen Unterstützung und Annahme voranzuschreiten. Geben wir nicht der Versuchung nach, den anderen, insbesondere den Schwächsten gegenüber, gleichgültig zu sein; gewöhnen wir uns nicht daran, den Blick abzuwenden, sondern setzen wir uns jeden Tag konkret dafür ein, »eine Gemeinschaft zu bilden, die aus Geschwistern zusammengesetzt ist, die einander annehmen und füreinander sorgen«.“

Nicht ohne Grund feiert die Kirche den 1. Januar als Hochfest der Gottesmutter Maria. Durch Maria ist der Urheber des Heiles in diese Welt eingetreten. Sie hat uns den Erlöser geboren, den Fürsten des Friedens. In ihm finden wir das Heil; er schenkt uns das ewige Leben. Wir wollen unserem Herrn Jesus Christus daher alle Anliegen und Bitten im Hinblick auf das neue Jahr anvertrauen. Zugleich aber bringen wir unseren Dank vor Gott, der uns im letzten Jahr durch manche Prüfungen und Heimsuchungen hindurchgeführt und doch in allem beschützt und geleitet hat. Wir dürfen auf Gottes Hilfe auch im neuen Jahr bauen! Dazu erbitten wir den Segen Gottes. Amen.

Video-Link zur Homilie