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Predigt:

Die Auferstehung Christi macht uns zu Menschen der Hoffnung und Freude

Osternacht B (31.03.2018)

L1: Gen 1,1-2,2; L2: Gen 22,1-18; L 3: Ex 14,15-15,1; L 4: Jes 54,5-14; L 5: Jes 55,1-11;L 6: Bar 3,9-15.32-4,4; L 7: Ez 36,16-17a.18-28; Epistel: Röm 6,3-11; Ev: Mk 16,1-7


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

In dieser heiligen Nacht feiern wir jenes einzigartige Geschehen, das den Lauf der Menschheitsgeschichte für immer zum Guten hin gewandelt hat: die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus von den Toten!

Der natürliche Kreislauf von Leben und Tod wird hier durchbrochen, denn das Leben siegt und triumphiert für immer! Gott hat seinen Sohn Jesus Christus von den Toten auferweckt. Er wurde gekreuzigt und ist für die Sünden der Menschen gestorben; er wurde ins Grab gelegt, doch am dritten Tage ist er auferstanden von den Toten! Ja, Christus, der Herr, lebt – und er will sein göttliches Leben auch mit uns teilen! Halleluja!

Die Berichte der Evangelien von den Begegnungen der Frauen und der übrigen Jünger mit dem Auferstandenen sind gerade deshalb so glaubwürdig, weil sie nichts beschönigen. Zuerst waren die meisten Jünger Jesu – einschließlich seiner Apostel – deprimiert und enttäuscht: denn der Tod Jesu wirkte auf sie wie das Ende von allem. Ihre Hoffnungen und Erwartungen waren nicht erfüllt worden. Jesus, der Messias und König der Juden, war am Kreuz gestorben. Wie sollte es weitergehen?

Doch dann kam die entscheidende Wende: Am Ostermorgen kamen die Frauen zum Grab, um den Leichnam des Herrn zu salben. Sie fanden jedoch den toten Leib des Herrn nicht mehr vor; der Stein vor dem Grab war weggewälzt, und Engel verkündeten ihnen, dass der Herr lebe und auferstanden sei! Kurz darauf erschien Jesus den Frauen auch persönlich, und sie konnten sich davon überzeugen, dass er wirklich von den Toten auferstanden war. Jesus sandte sie voraus zu den Aposteln und den anderen Jüngern; zuerst war die Skepsis groß, und erst als Jesus dem Petrus und den übrigen Aposteln erschien, konnten die Jünger Jesu daran glauben, dass er wahrhaft von den Toten erstanden war.

Diese Botschaft ist bis heute der Kern dessen, was die Kirche über Jesus Christus verkündet. Wir können nur dann wahrhaft Christen sein, wenn wir an die Auferstehung Jesu Christi von den Toten glauben und diese Botschaft für wichtig und maßgebend ansehen in unserem Leben!

Welchen Stellenwert soll die frohe Botschaft von der Auferstehung Christi für uns selber haben? Zuerst einmal sind wir von Freude und Dankbarkeit erfüllt für das Geschenk der Erlösung, das uns Gott durch den Tod und die Auferstehung Christi gemacht hat. Wir heißen Kinder Gottes und sind es, und zwar kraft der Taufe, die wir als grundlegendes Sakrament empfangen haben. Wenn wir aus dieser Taufgnade leben, dann sind wir von Hoffnung erfüllt. Diese Hoffnung reicht über den Tod hinaus; denn Gott möchte uns in seiner Liebe für immer vollenden. Die Sünde und der Tod haben nicht das letzte Wort, und die Widrigkeiten des Lebens, seine Leiden und Beschwerden vermögen uns nicht zu entmutigen. In allem sieht der Glaube das Samenkorn der von Gott verheißenen Vollendung.

Wenn wir an Jesus Christus glauben und in Einheit mit ihm leben und sterben, dann haben wir teil an seinem Ostersieg; dann sind wir Menschen der Hoffnung und der Freude, die auch andere aufzurichten und mit Freude zu erfüllen vermögen! Amen.