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Predigt:

Gehorsam bis zum Tod, verherrlicht in seiner Auferstehung

Palmsonntag B (28.03.2021)

L1: Jes 50,4-7; L2: Phil 2,6-11; Passions-Ev: Mk 14,1-15,47


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Der Sohn Gottes hat sich selbst erniedrigt, um uns durch sein Leiden und Sterben zu Gott zu erhöhen. Die Lesung aus dem Philipperbrief des Apostels Paulus gibt uns das Thema vor, worum es in der Feier des Palmsonntags geht!

Da ist zuerst der feierliche Einzug Jesu auf dem Fohlen einer Eselin in Jerusalem: Welche Hoffnungen verbinden die Menschen mit diesem triumphalen Auftreten Jesu! Es sieht so aus, als könnte er ohne weiteres die zugleich geistliche und politische Herrschaft als König antreten. Die Menge jubelt ihm zu; man erwartet sich viel von Jesus.

Doch Jesus ist sich klar darüber, dass dieser Einzug den Auftakt darstellt zu jenen denkwürdigen Tagen des Leidens und Sterbens am Kreuz, die dann folgen sollten. Er ist bereit, sein Leben hinzugeben für die Seinen. Im Gehorsam gegenüber seinem himmlischen Vater nimmt er all das auf sich, was uns in der Lesung der Passionsgeschichte nach Markus berichtet wird.

Hier sehen wir, wie sich jene Worte aus dem Philipper-Hymnus verwirklichen: Christus Jesus war in der Gestalt oder Wesensform Gottes, denn er ist der ewige Sohn Gottes, der dem Vater und dem Heiligen Geist gleich ist in der Gottheit.

Dann aber heißt es, er habe sich entäußert und sei wie ein Sklave geworden, um uns Menschen gleich zu sein. Hat er hier seinen Status als Gottessohn aufgegeben? Das wäre unmöglich, und das wollte Jesus auch nicht tun. Er hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, heißt es. Er nahm unser Menschsein an und wurde uns insofern gleich, als er herabstieg zu uns und als Mensch lebte und starb. Dies tat er aus Liebe zu uns. So verwirklichte er seinen Sohnesgehorsam bis zum Tod am Kreuz.

Und dann folgen drei stille Tage, in denen der Sohn Gottes im Grabe lag. Im Hymnus aus dem Philipperbrief wird aber auch thematisiert, was danach geschah: Denn Jesus Christus ist in machtvoller Weise von den Toten auferstanden! Gott der Vater hat ihn erhöht, sodass sein Name größer ist als alle Namen im Himmel, auf der Erde und unter der Erde. Es kommt der Tag, da müssen alle die Herrschermacht Jesu Christi anerkennen, denn er ist der König des Alls. Alle werden ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu, heißt es.

So führt uns also der heutige Palmsonntag an das Geheimnis des Leidens und Sterbens Jesu heran und lässt uns zugleich schon etwas von der kommenden Auferstehung des Herrn erahnen, die wir dann zu Ostern feiern werden! Amen.

Videolink zur Homilie (YouTube)