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Predigt:

In der Versuchung Gott treu bleiben

1. Fastensonntag C (06.03.2022)

L1: Dtn 26,4-10; L2: Röm 10,8-13; Ev: Lk 4,1-13


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Das Evangelium nach Lukas berichtet uns von einer besonderen Herausforderung für Jesus! Er wurde vom Teufel in Versuchung geführt.

Vorausgegangen war die Taufe Jesu durch Johannes am Jordan. Hier hatte der himmlische Vater im Heiligen Geist Jesus als seinen geliebten Sohn offenbart. Anschließend begab sich Jesus für 40 Tage in die Wüste, wo er fastete, um sich für sein öffentliches Auftreten vorzubereiten.

Dann aber trat der Versucher an Jesus heran und wollte ihn abbringen von seiner Sendung. In dreifacher Weise wurde es dem Teufel von Gott erlaubt, Jesus in Versuchung zu führen.

  • Die erste Versuchung ist auf das Brot als Inbegriff irdischer Nahrung bezogen. Weil Jesus nach dem langen Fasten hungrig ist, soll er – wie es heißt – „diesem Stein“ befehlen, „zu Brot zu werden“. Die Antwort Jesu ist treffend: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.“ (Lk 4,4).
  • Die zweite Versuchung richtet sich auf irdische Macht. Alle Reiche des Erdkreises würde der Teufel Jesus geben, wenn er vor ihm niederfallen und ihn anbeten würde. Jesus weigert sich auch hier: Denn Gott allein gilt unser Dienst.
  • In der dritten Versuchung soll Jesus gleichsam Gott auf die Probe stellen, indem er sich vom oberen Bereich des Tempels hinabstürzt. Jesus weist diesen sinnlosen Vorschlag zurück; Gott darf man nicht auf die Probe stellen.

Jesus Christus, der Sohn Gottes, der als Mensch uns gleich geworden ist, gibt uns durch sein Verhalten ein Beispiel. Auch wir sollen mit der Kraft Gottes den Verlockungen des Bösen widerstehen und Gott treu bleiben.

Bei der heiligen Taufe erfolgt vorher eine dreimalige Absage an das Böse und dann ein dreimaliges Bekenntnis des Glaubens. In der Osternacht dürfen auch wir wieder dieses Bekenntnis erneuern. Wir werden dann gefragt:

  • „Widersagt ihr dem Bösen, um in der Freiheit der Kinder Gottes leben zu können?“ („Ich widersage.“)
  • „Widersagt ihr den Verlockungen des Bösen, damit es nicht Macht über euch gewinnt?“ („Ich widersage.“)
  • „Widersagt ihr dem Satan, dem Urheber des Bösen?“ („Ich widersage.“)

Und dann bekennen wir uns zum Glauben an den dreifaltigen Gott.

Die Fastenzeit bietet eine gute Gelegenheit, dass wir uns auf diese Tauferneuerung gut vorbereiten – auch durch eine heilige Beichte. Es geht um eine innere Erneuerung, nicht nur um eine äußere Entschlackung. Wir werden frei von allem, was uns belastet und bedrängt. Die Sünde macht uns zu Sklaven, Christus aber befreit uns zum wahren Leben in der Gemeinschaft mit Gott.

Wir alle sind nicht perfekt und versagen immer wieder. Wichtig ist, dass wir nicht liegenbleiben und aufgeben. Gott selbst nimmt uns an der Hand und führt uns den guten Weg zur ewigen Heimat im Himmel. Die Heiligen begleiten uns durch ihre Fürbitte. Im Monat März rufen wir die Fürbitte des hl. Josef an, der zusammen mit seine jungfräulichen Gemahlin Maria bei Gott für uns eintritt.

Gott hat alle Menschen dazu eingeladen, auf Jesus Christus zu hören und an ihn zu glauben. Wenn wir dies tun, werden wir in der Gnade der Gotteskindschaft gefestigt, die wir durch die heilige Taufe empfangen haben. Einst aber möge sich die Herrlichkeit der Kinder Gottes in ihrer Fülle offenbaren im himmlischen Reich! Amen.