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Predigt:

Gott ermöglicht einen wunderbaren Fischfang

3. Sonntag der Osterzeit C (01.05.2022)

L1: Apg 5,27b-32.40b-41; L2: Offb 5,11-14; Ev: Joh 21,1-19


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Bei diesem Gottesdienst am 1. Mai begrüßen wir besonders die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr. Ihr Schutzpatron, der heilige Florian von Lorch, wird am 4. Mai gefeiert, und heuer freuen wir uns, dass es die allgemeine Situation zulässt, diese heilige Messe zu Ehren Ihres Schutzpatrons in fast uneingeschränkter Form zu feiern.

Zugleich ist heute der „Tag der Arbeit“ bzw. kirchlich gesehen der Gedenktag des heiligen Josef, des Patrons der Arbeiter. Liturgisch feiern wir den 3. Sonntag der Osterzeit und danken Gott dafür, dass auch wir dem auferstandenen Herrn Jesus Christus im Glauben begegnen dürfen.

In der Lesung aus der Apostelgeschichte fällt uns der Freimut der Apostel auf. Sie können unmöglich schweigen über das, was sie erlebt haben und was ihnen widerfahren ist. Christus, der Herr, der gekreuzigt worden ist, ist ihnen als der Auferstandene begegnet. In seinem Namen sollen die Menschen das Heil empfangen. So kann den Aposteln niemand verbieten, im Namen Jesu aufzutreten und zu predigen. Auch Verfolgung und Gefängnis können sie nicht davon abhalten. Durch die Macht Gottes geschehen zahlreiche Zeichen und Wunder.

Die Lesung aus der Offenbarung des Johannes lässt uns teilhaben am himmlischen Lobpreis der großen Taten Gottes. Es mag hilfreich sein, sich dies auch beim gemeinsamen Beten und Feiern zu vergegenwärtigen: wir haben Anteil an der himmlischen Liturgie. Wir Menschen auf Erden bilden mit den Engeln und Heiligen des Himmels eine große Gemeinschaft des Dankes und Lobpreises. Denn Christus, das Lamm Gottes, hat uns erlöst und befreit. Wir haben teil an der göttlichen Natur und sind Kinder Gottes geworden durch die heilige Taufe! Als solche dürfen wir auch leben und uns bewähren im Dienst vor Gott und im Einsatz für die Mitmenschen. Dem heiligen Florian und seinen Gefährten war dies alles wohl bewusst. So haben sie auch die Gefahr des Todes nicht gescheut, sondern sich eingesetzt für die Ehre Gottes und das Wohl ihrer Mitmenschen.

Im Evangelium wird von einem wunderbaren Fischfang berichtet, der sich im Zusammenhang mit einer weiteren Begegnung der Jünger mit dem auferstandenen Herrn ereignet. Sie sollen ja in Zukunft Menschenfischer sein, und wie beim Fischen so braucht es auch für die Missionstätigkeit der Apostel günstige Bedingungen. Wesentlich ist es, auf Gottes Hilfe zu setzen; zugleich aber sollen auch die eigenen Kräfte mobilisiert werden. Der Erfolg bzw. der Ertrag der Arbeit und Mühe ist etwas, was sich nicht vorhersagen und schon gar nicht erzwingen lässt. Die Apostel hatten die ganze Nacht nichts gefangen, doch auf das Wort Jesu wurde ihnen ein überreicher Fischfang geschenkt, sodass die Netze ganz voll waren und fast zerrissen. Kann es nicht auch sein, dass Gottes Heiliger Geist für die Kirche in unserer Zeit eine neue Blüte vorgesehen hat, von der wir jetzt noch nichts wissen und die dennoch kommen wird, auch wenn so viele rings um uns sagen, es bringe alles nichts und der Glaube sowie das christliche Leben würde mehr und mehr abnehmen? Nein, wir wollen gerade nicht in jenen Pessimismus verfallen, der sich als Realismus ausgibt! Die Möglichkeiten des auferstandenen Herrn sind unendlich größer als das, was wir uns vorstellen können. Wunder der Gnade sind auch weiterhin möglich, und sie geschehen auch wirklich. Daran sollen und dürfen wir glauben – im persönlichen Leben, im Leben der Kirche und der Gesellschaft insgesamt.

Dabei aber möge uns die Fürbitte der Gottesmutter Maria begleiten, die wir im Mai besonders anrufen. Auch der heilige Josef sei uns ein mächtiger Schutzpatron und Helfer. Die Fürbitte des heiligen Florian und seiner Gefährten stehe den Mitgliedern und Freunden der Freiwillen Feuerwehr bei. Wenn wir Gott die Ehre geben, werden wir auch einander zum Segen werden und uns gegenseitig auf dem Weg zum Heil begleiten. Amen.

Videolink auf Youtube zur Predigt (diesmal in Brixentaler Mundart)