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Predigt:

Die Kirche ist durch den Heiligen Geist ein einziger Leib in Christus

Pfingstmontag C (16.05.2016)

L1: Apg 19, 1b-6a oder Joel 3, 1-5; L2: Röm 8, 14-17; Ev: Joh 3, 16-21


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Zu Pfingsten ereignete sich ein einzigartiges Sprachenwunder: Alle Anwesenden, woher auch immer sie kamen, hörten die Apostel nach der Ausgießung des Heiligen Geistes in ihrer eigenen Sprache sprechen.

Die Botschaft vom Kreuz und von der Auferstehung Jesu, die hier von Petrus und den übrigen Aposteln verkündigt wurde, erwies sich auf diese Weise als zusammenführend und einheitsstiftend. Denn viele der Zuhörer wurden sowohl vom Inhalt der Apostelpredigt als auch von den Wunderzeichen, welche diese Verkündigung begleiteten, überzeugt und ließen sich taufen. Auf diese Weise wurde die Grundlage der Urgemeinde in Jerusalem gelegt. In dieser Urkirche sind bereits zeichenhaft die Vertreter aller Völker und Nationen miteingeschlossen; denn tatsächlich hielten sich damals Menschen aus aller Welt in Jerusalem auf, und alle wurden Zeugen des Wirkens des Heiligen Geistes.

So ist die Kirche Christi zugleich eins im Glauben und vielgestaltig in all denen, die zu ihr gehören. Wir können auch sagen: Der Heilige Geist bewirkt Einheit, aber nicht Einheitlichkeit. Es ist wie in einem großen Orchester mit Chor, wo es verschiedene Instrumente und Stimmen braucht, die zusammenklingen und so die Harmonie bewirken, an der wir uns alle erfreuen.

Durch die heilige Taufe gehören wir alle zur Kirche. Dabei ist das Bild eines einzigen Leibes mit vielen Gliedern hilfreich, wie es der Apostel Paulus verwendet. Das Haupt des Leibes ist Christus, und wir alle sind Glieder an diesem geheimnisvollen Leib, der die Kirche ist. Die verschiedenen Berufungen und Gaben, die wir in der Kirche vorfinden, ergänzen sich gegenseitig. Ein jeder braucht den anderen. Ähnlich ist es in einem Leib: Das Auge kann nicht zum Fuß sagen, ich brauche dich nicht. Denn alle Glieder des Leibes sind aufeinander angewiesen. Der Heilige Geist aber ist gleichsam die Seele dieses Leibes.

Wir alle sind gemeinsam auf dem Weg zu Gott. Christsein kann ich nicht alleine: Denn der Glaube wurde uns übergeben als kostbares Erbe, und indem wir uns in die Glaubensgemeinschaft der Kirche einfügen, sind wir selber wiederum Träger dieses Glaubens für die Zukunft.

Wie wichtig ist daher die Weitergabe des Glaubens in der Familie! Die Familie ist gleichsam die Urzelle der Kirche und der Gesellschaft. Lassen wir dem Wirken des Heiligen Geistes Raum, indem wir zu betenden Menschen werden! Die heilige Jungfrau und Gottesmutter Maria führt uns im Heiligen Geist hin zu ihrem Sohn Jesus Christus; er ist der einzige Mittler zum himmlischen Vater. So erwarten wir die Vollendung des Reiches Gottes in der seligen Gemeinschaft mit Gott und allen Engeln und Heiligen im Himmel. Amen.