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Predigt:

Bereit für das Kommen des Herrn

1. Adventsonntag A (27.11.2022)

L1: Jes 2,1-5; L2: Röm 13,11-14a; Ev: Mt 24,29-44


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Advent heißt Ankunft: Wir erwarten die Ankunft des Herrn Jesus Christus in unserem Herzen!

Vor über 2000 Jahren ist der Sohn Gottes in Bethlehem angekommen; als Mensch wurde er von der Jungfrau Maria empfangen und geboren. Christus der Herr wird am Ende der Zeit wiederkommen in Herrlichkeit, um zu richten die Lebenden und die Toten.

Um all das geht es im Advent. Es ist eine Zeit der Vorbereitung auf das Kommen des Herrn. Jesus Christus will auch bei uns ankommen; wir wollen ihm in unserem Herzen eine Wohnung bereiten.

Die Adventkränze, die heute gesegnet werden, erinnern uns in der Kirche, aber auch zuhause daran, dass wir auf einem Weg der Vorbereitung sind. Das Licht der Kerzen, die wir fortlaufend entzünden, wird immer heller. Im Lied: „Wir sagen euch an den lieben Advent“, wird das alles eindrucksvoll besungen.

Außerdem gibt es viele Adventbräuche, die wir pflegen dürfen und wo sich gerade im Raum der Familie auch die Kinder angesprochen wissen. So wird hier in der Pfarre Aggsbach Markt für jeden Tag ein neues Adventfenster gestaltet und präsentiert, indem die Bewohnerinnen und Bewohner verschiedener Häuser hier mitwirken.

In der Lesung aus dem Buch Jesaja wird von Gott her Friede verheißen. Es kommt eine Zeit, da werden die Kriege beendet, da wird Recht und Versöhnung gestiftet durch Gott den Herrn für alle Völker. Es folgt ein berühmtes Zitat: „Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Lanzen zu Winzermessern“ (Jes 2,4b).

Wann wird das so sein? Werden wir bis ans Ende der Tage darauf warten müssen? Gott weiß es, und doch sind wir als Menschen in die Verantwortung genommen. Unsere Aufgabe ist es, Frieden in Gerechtigkeit zu stiften. Dies beginnt schon im Kleinen, wo es vielleicht Streit, Konflikte und Feindschaften gibt. Warum sollten wir hier nicht einen Schritt auf den anderen zugehen und dem vermeintlichen Gegner die Hand zur Versöhnung anbieten? Und wenn es im Kleinen möglich ist, sich zu verständigen – wieso sollte das nicht im Großen auch möglich sein? Vor allem aber wollen wir um den Frieden beten, den letztlich nur Gott schenken kann! In seinem Sohn Jesus Christus hat Gott ja Himmel und Erde mit sich versöhnt und den Bund des Friedens mit uns Menschen geschlossen.

Das Evangelium nach Matthäus ist ein Aufruf zur Wachsamkeit. Wir sollen bereit sein für das Kommen des Herrn. Der Advent, in den wir jetzt eintreten, ist eine Gnadenzeit, in der wir diese wachsame Bereitschaft einüben können und sollen. Lassen wir uns nicht vom Trubel und der Hektik der sogenannten Vorweihnachtszeit treiben! Stattdessen kann es einfacher, geordneter und auch etwas besinnlicher zugehen in unserem Leben. Darin liegt ein Mehrwert, ein Zuwachs an innerer Qualität, den wir uns mit Geld nicht kaufen können.

Das Gebet, das Hören auf Gottes Wort in der Heiligen Schrift sowie die Werke der Nächstenliebe helfen uns dabei, Christus den Herrn zu erwarten und ihn nach dem Beispiel der Jungfrau Maria und des heiligen Josef mit Glaube und Liebe im Herzen aufzunehmen! Amen.