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Predigt:

Sein Name ist Immanuel

4. Adventsonntag A (18.12.2022)

L1: Jes 7,10-14; L2: Röm 1,1-7; Ev: Mt 1,18-24


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

 

Am 4. Adventsonntag sind wir dem Weihnachtsgeheimnis schon sehr nahe! Aus diesem Grund geht es in der Lesung aus dem Buch Jesaja und im Evangelium nach Matthäus um die Menschwerdung Gottes.

Der Mensch tritt ins Dasein nicht erst bei seiner Geburt; schon neun Monate vorher beginnt das Leben des Kindes. Wir feiern die jungfräuliche Empfängnis Jesu deshalb am 25. März, dem Hochfest der Verkündigung des Herrn. Und an diesem 4. Adventsonntag werden wir auf besondere Weise daran erinnert!

Dass eine Jungfrau ein Kind empfangen und gebären wird, wurde bereits vom Propheten Jesaja vorausgesagt. Es hat sich erfüllt in der Empfängnis und Geburt Jesu aus Maria, der Jungfrau. Der heilige Josef aber war von Gott auserwählt, der Mutter und dem Kind zur Seite zu stehen. Als er nämlich dessen gewahr wurde, was sich durch das wunderbare Wirken Gottes ereignet hatte, fragte er sich, wie er sich jetzt verhalten solle.

Denn einerseits hatte er mit Maria, seiner Verlobten, bereits die Ehe gemäß dem jüdischen Brauch geschlossen. Sollte er sich jetzt vielleicht gar von Maria trennen? Josef zweifelte nicht an der Treue Marias; er kannte auch ihren Vorsatz, jungfräulich zu bleiben. Doch weil Gott Großes gewirkt hatte in Maria – was Josef inzwischen bekannt war –, war er sich nicht sicher, ob er selbst gemäß dem Plan Gottes dazugehörte. Doch Gott gibt ihm durch den Engel im Traum die Weisung: „Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen“ (Mt 1,20). Zusammen mit Maria, der Mutter des Kindes, das den Namen Jesus erhalten soll, wird dem heiligen Josef auch das Kind anvertraut: Josef soll beim Sohn Gottes die irdische Vaterstelle vertreten und für das Kind und dessen Mutter sorgen!

Genau dazu braucht es einen einsatzbereiten Mann, der sich als treusorgender Gatte ebenso bewährt wie als liebevoller Vater!

Wenn die Kirche uns an diesem 4. Adventsonntag diese Schriftabschnitte aus dem Buch des Propheten Jesaja und aus dem Matthäusevangelium vorstellt, dann können wir hier erkennen: Gott macht einen Neuanfang! Er durchbricht mit seiner Liebe die Schuldgeschichte der Menschheit und schenkt uns den Erlöser. Der Name „Immanuel“, wie er in der Prophetie des Jesaja bekannt gemacht wird, bedeutet „Gott ist mit uns“. Ja, genau dies erfüllt sich im Jesuskind: Gott ist uns ganz nahe, weil er einer von uns geworden ist. Der Erlöser Jesus Christus ist wahrer Gott und wahrer Mensch. Auch uns ist dieses Kind geschenkt, und wir beten es an!

Zu Weihnachten wird in seiner Geburt offenbar, wie gut es Gott mit uns Menschen meint. So wie Maria und Josef das Kind angenommen haben, wollen auch wir den Erlöser im Herzen aufnehmen. Dies aber geschieht durch den Glauben: Wir sagen Ja zu Gott, der sich uns mitgeteilt hat, und wir bejahen auch all das Wunderbare und Einzigartige, das mit der Empfängnis und Geburt des Jesuskindes verbunden ist.

Der Glaube aber soll sich bewähren im Leben; ihm folgen die Werke der Liebe. Dies alles jedoch geschieht in der Hoffnung auf jene endgültige Begegnung mit Gott, auf die wir zugehen. Das Heil in Christus ist uns nahe; ja, es ist uns bereits geschenkt. Kommt, lasset uns anbeten! Die Fürbitte der Gottesmutter Maria und des heiligen Josef möge uns allezeit beistehen. Amen.