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Predigt:

Die Auferweckung des Lazarus durch Jesus

5. Fastensonntag A (29.03.2020)

L1: Ez 37,12b-14; L2: Röm 8,8-11; Ev: Joh 11,1-45


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

In einer schlichten und ergreifenden und zugleich dramatischen, da einzigartigen Weise hat Papst Franziskus am Freitag, dem 27.03.2020, vor dem Portal des Petersdomes Gott für sein Volk angefleht: Die Geißel der derzeitigen Epidemie aufgrund des Covid-19-Virus (meist Corona genannt) möge bald von uns genommen werden.

Die Marienikone „Salus populi Romani“ sowie das berühmte römische Pestkreuz wurden eigens zu diesem Anlass vor dem Petersdom aufgestellt. Dann folgte noch die stille Anbetung des Papstes vor dem ausgesetzten Allerheiligsten und der anschließende Eucharistische Segen „urbi et orbi“, also für die Stadt Rom und den ganzen Erdkreis, verbunden mit einem vollkommenen Ablass der Sündenstrafen für alle jene, die entsprechend disponiert sind.

An diesem 5. Sonntag in der Fastenzeit wird das Evangelium von der Auferweckung des toten Lazarus durch Jesus vorgetragen. In all dem zeigt sich die Macht Gottes, der allein der Herr ist über Leben und Tod. Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist gekommen, um uns das ewige Leben zu schenken. Er hat durch seinen Tod am Kreuz den Tod für immer besiegt. Auf ihn dürfen wir bauen und vertrauen.

Im Evangelium werden die beiden Schwestern des Lazarus, Maria und Martha, in ihrem Glauben herausgefordert. Angesichts des bereits erfolgten Todes ihres Bruders Lazarus vertrauen sie dennoch auf Jesus und seine Worte. Sie erkennen in ihm den Gesalbten Gottes, den Christus. Dass sie angesichts dieser menschlich aussichtslosen Situation glauben konnten ist ein Geschenk der Gnade Gottes. Die beiden Schwestern und ihr Bruder Lazarus waren ja mit Jesus gut bekannt und befreundet. Doch blieb auch ihnen die Entscheidung zu glauben nicht erspart. Und sie wagten es zu glauben, weil sie Gott liebten und Jesus vertrauten. Ihr Glaube hat sie nicht enttäuscht: ihr Bruder Lazarus wurde von Jesus auferweckt.

Jenes damals so spektakuläre Geschehen war bereits ein Hinweis auf die nach dem Leiden und Sterben des Herrn folgende Auferstehung Jesu. Jesus ist der wahre Sohn Gottes und der Menschensohn. Er hat Macht über den Tod. So ersteht er selbst am dritten Tag von den Toten, und er erweckt auch andere vom Leben zum Tod.

Die allgemeine Auferstehung von den Toten folgt dann, wenn Christus wiederkommt in Herrlichkeit. Am Ende der Welt wird er die Toten ins Leben zurückrufen. Die einen werden auferstehen zum Leben, die anderen zum Gericht. Möge auch uns die Teilhabe an der Auferstehung zum ewigen Leben geschenkt werden!

Dies aber ist für uns dann möglich, wenn wir in unserem Leben mit Gott verbunden bleiben und in Glaube, Hoffnung und Liebe nach Kräften das Gute tun. Auf diese Weise stiften und vermitteln wir unseren Mitmenschen Hoffnung auf das kommende Reich Gottes. Dort wird es das Leiden und den Tod nicht mehr geben, sondern Jubel und Freude in alle Ewigkeit in der Gemeinschaft mit Gott und allen Engeln und Heiligen des Himmels. Amen.