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Predigt:

Mütter sind ein Geschenk Gottes

6. Sonntag der Osterzeit A (14.05.2023)

L1: Apg 8,5-8.14-17; L2: 1 Petr 3,15-18; Ev: Joh 14,15-21


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Der heutige Muttertag lässt uns in Dankbarkeit innehalten. Wir wollen Gott dem Herrn, aber auch allen Frauen und Müttern für all das danken, was sie für ihre Familien und die Gesellschaft insgesamt tun. Zugleich rufen wir auch unsere himmlische Mutter Maria um ihre Fürbitte bei Gott an!

Gott hat uns Menschen aus Liebe geschaffen und zur Liebe berufen. Adam wurde Eva als Gattin zur Seite gestellt; beide sollten in Liebe eins sein und Kindern das Leben schenken. Diese Grundberufung zu Ehe und Familie wird auch in der heutigen Zeit von vielen Menschen verwirklicht.

Vom christlichen Standpunkt aus ist es wichtig, die gleiche Würde von Mann und Frau zu betonen. Zugleich aber ist eine Verschiedenheit ihres leiblich-geistigen Wesens gegeben, die eine Bereicherung darstellt. Wenn die Ehegatten ein Kind empfangen und diesem das Leben schenken dürfen, dann ist ihnen dieses Kind anvertraut. Beide Elternteile sind je auf ihre Weise gefordert und für die Entwicklung des Kindes wichtig: Es braucht Vater und Mutter. Von der seelischen Entwicklung her ist gerade die Mutter in den ersten Lebensjahren praktisch unersetzbar. Wie viele Frauen sehen daher ihr Muttersein nicht als lästige Pflicht, sondern als erfüllende und auch für sie selbst bereichernde Aufgabe an – trotz aller damit verbundener Mühen. Freilich brauchen sie die Unterstützung der übrigen Familienangehörigen, besonders ihres Gatten. Nur wenn alle zusammenhalten und zusammenwirken, kann die Familie als solche sich entfalten und gedeihen.

Im heutigen Evangelium spricht Jesus in ganz vertrauter Weise zu seinen Jüngern. Wenn sie seine Gebote halten, dann zeigen sie dadurch, dass sie ihn lieben. Wer aber in der Einheit mit dem Sohn Gottes lebt, ist auch mit dem himmlischen Vater verbunden. Und als Beistand sendet Jesus nach seiner Auferstehung und Himmelfahrt vom Vater her den Heiligen Geist. Dieser spendet uns Trost, sodass wir uns nicht als Waisen ansehen müssen, sondern aus der Kindschaft Gottes leben dürfen.

Wir sind also auch im übernatürlichen Sinn gleichsam in eine familiäre Gemeinschaft hineingenommen. Gott selbst lässt uns teilhaben an seinem dreipersönlichen Leben. Die Liebe der Menschen auf Erden findet in Gott ihre letzte Quelle und auch ihre Vollendung. Wenn nun eine Familie hier auf Erden in Eintracht und Liebe zusammenhält – gerade auch durch den Dienst guter Mütter –, dann wird etwas von der Liebe Gottes spürbar und sichtbar.

Als Pfarrgemeinde vor Ort und als Kirche im Großen – zuerst in der Diözese und dann in der ganzen Welt –, bilden wir eine lebendige Einheit – sozusagen einen einzigen Leib – in Christus. Die Gemeinschaft der Glaubenden wird vom Heiligen Geist belebt, und die Gottesmutter Maria darf in mütterlicher Weise auch uns das Leben Gottes vermitteln.

Es wäre zu wenig, wenn wir nur an einem einzigen Tag den Müttern dankbar wären. Der heutige Muttertag kann aber ein Höhepunkt sein, der uns aufs Neue bewusst macht, wie wichtig gute Mütter sind und was wir ihnen verdanken. Beten wir also für alle lebenden und alle verstorbenen Frauen und Mütter zu Gott. Er vergelte ihnen alles Gute, was sie für uns getan haben und weiterhin für uns tun! Amen.