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Predigt:

Die heilige Eucharistie als Geschenk Gottes

Fronleichnam A (11.06.2020)

L1: Dtn 8,2-3.14b-16a; L2: 1 Kor 10,16-17; Ev: Joh 6,51-58


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Wir freuen uns, dass wir heuer das Fronleichnamsfest wieder begehen dürfen. Freilich ist die Feier diesmal etwas einfacher, da es aufgrund der Corona-Pandemie gewisse Einschränkungen gibt. Immerhin werden wir eine Prozession durchführen können. Auf diese Weise wird unser Herr Jesus Christus im Allerheiligsten Sakrament des Altares unter der Brotsgestalt durch die Straßen unseres Ortes getragen. Wir bitten den Herrn um seinen Segen für alle Bewohner unserer Pfarre. Gott der Herr geht alle Wege mit uns.

Fronleichnam ist das Fest der heiligen Eucharistie. Unser Herr Jesus Christus hat die heilige Eucharistie am Gründonnerstag eingesetzt. Damals hatte er sich seinen Aposteln unter den Gestalten von Brot und Wein in geheimnisvoller Weise zur Speise gegeben. Er hat damit im Sakrament das Opfer seiner Hingabe bezeichnet und vergegenwärtigt, das er am Kreuz für uns dargebracht hat. Immer wenn wir die heilige Messe feiern, verkünden wir den Tod und die Auferstehung Christi, des Herrn. Sein heilbringendes Leiden und Sterben schenkt uns die Vergebung der Sünden und lässt uns teilhaben an der Liebe Gottes. Das Zweite Vatikanische Konzil hat die heilige Eucharistie als die Quelle und den Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens bezeichnet. Eben deshalb lädt uns die Kirche ein, möglichst oft die heilige Messe mitzufeiern, besonders aber an den Sonntagen.

In den letzten Monaten war die öffentliche Feier der heiligen Messe teilweise nicht möglich. Dennoch haben die Bischöfe die Priester beauftragt, stellvertretend für alle übrigen das Opfer Christi täglich darzubringen. Sie alle sollen wissen, dass das niemals eine bloße Privatangelegenheit war, sondern immer im Namen der ganzen Pfarrgemeinde, ja im Namen der ganzen Kirche geschehen ist. Nun aber sind wir froh, dass die gemeinsame Feier der heiligen Eucharistie wieder möglich ist.

Die heilige Eucharistie ist einzigartig, weil sie ein Geschenk Christi des Erlösers für uns alle ist. Ja noch mehr: Jesus Christus schenkt sich uns selbst unter den Gestalten von Brot und Wein. Durch den Dienst des geweihten Priesters wird er im heiligen Sakrament wirklich, wahrhaft und wesentlich gegenwärtig. In der Liturgie feiern wir nicht uns selbst und unsere eigene Großartigkeit, sondern Gott schenkt uns diese Feier zu unserem Heil und Segen. Auch der Priester kann nicht aus eigener Vollmacht die heilige Messe feiern, sondern er muss von Jesus Christus gesandt sein. Diese Sendung aber wurde in der Kirche weitergegeben durch die Apostel und die Bischöfe. Im Sakrament der Priesterweihe wird durch Handauflegung und Gebet die sakramentale Vollmacht übertragen. Wenn der Priester die heilige Messe feiert und sich die Gläubigen mit ihm verbunden wissen, wenn also alle gemeinsam das Opfer Christi mitvollziehen, dann ist es doch immer Christus selbst, der sich dem himmlischen Vater darbringt in Liebe. Wir alle sind und bleiben von Gott Beschenkte. In diesem Sinn dürfen wir nun die heilige Eucharistie feiern.

Jesus lädt uns auch ein, ihn in der heiligen Kommunion in unser Herz aufzunehmen. Die sakramentale Kommunion ist unter den derzeitigen Voraussetzungen immerhin wieder möglich, wenn auch noch mit gewissen Einschränkungen. Die Sehnsucht des Herzens nach der Vereinigung mit unserem Erlöser Jesus Christus ist entscheidend. In Glaube, Ehrfurcht und Liebe dürfen wir uns dem Herrn im heiligen Sakrament nahen! Das Bußsakrament, also die heilige Beichte, kann und soll uns darauf vorbereiten.

Ja, wir wollen Jesus Christus in der Brotsgestalt ehren und anbeten. Er ist uns nahe als der Auferstandene. Seine Herrlichkeit dürfen wir im Himmel schauen. Jetzt aber begleitet er uns auf den Pilgerwegen des irdischen Lebens. Und auch wir wollen einander beistehen im Glauben, bis wir einst Gottes Liebe in ihrer Fülle empfangen und den dreifaltigen Gott im Himmel schauen dürfen. Amen.

Video-Link zur Homilie (Youtube)