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Predigt:

Halleluja! Jesus lebt! Er ist wahrhaft von den Toten erstanden.

Osternacht A (11.04.2020)

L1: Gen 1,1-2,2; L2: Gen 22,1-18; L 3: Ex 14,15-15,1; L 4: Jes 54,5-14; L 5: Jes 55,1-11; L 6: Bar 3,9-15.32-4,4; L 7: Ez 36,16-17a.18-28; Epistel: Röm 6,3-11; Ev: Mt 28,1-10


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Vor und nach Ostern: das ist ein Unterschied wie zwischen Dunkel und Licht, wie zwischen Angst und Freude, wie zwischen Verzweiflung und beglückter Hoffnung!

Christus ist wahrhaft von den Toten erstanden, halleluja!

Dieser Ruf ertönt laut in dieser heiligen Osternacht, und er ertönt auch dort, wo die Menschen aus Furcht vor dem Corona-Virus ihre Türen verschlossen halten (müssen) …

Zu allererst wurde die Ostererfahrung als Geschenk der Begegnung mit dem auferstandenen Herrn jenen Frauen zuteil, die sich in der Früh des ersten Tages der Woche aufmachten, um das Grab Jesu zu besuchen. Sie erwarteten, den Leichnam des Herrn vorzufinden und hatten die Absicht, nach dem Rechten zu sehen.

Wie gewaltig war da die Erscheinung des Engels, bei dessen Herabkunft die Erde bebte und die Grabwächter vor Furcht in Ohnmacht fielen. Den Frauen aber verkündete er die frohe Botschaft: Jesus, der Gekreuzigte, „ist von den Toten auferstanden.“ (Mt 28,7). Sie sollten schnell zu den Jüngern eilen und ihnen diese Nachricht verkünden.

Doch noch mehr: Jesus selber begegnete ihnen als Auferstandener. Seine ersten Worte waren: „Fürchtet euch nicht!“ (Mt 28,10). Denn nun hatte das Leben über den Tod triumphiert, die Heiligkeit Gottes über die Sünde der Welt, die Liebe über den Hass, das Licht über die Finsternis.

„Fürchtet euch nicht!“ Diese Botschaft gilt auch uns allen, die wir oft zu kleingläubig und zu kleinkrämerisch sind und die wir Gott einfach zu wenig zutrauen. Das Heil kommt von Gott, und er ist uns nahe auch in schweren Stunden.

Gott ist zu uns Menschen herabgestiegen, indem er durch die Menschwerdung seines Sohnes Jesus Christus einer von uns geworden ist. Er hat unter uns und mit uns gelebt hier auf Erden. Bis in das Leiden und in den Tod hinein reicht seine Liebe. So können wir sagen: Gott mutet uns nicht etwas Schwereres zu, als er selbst seinem Sohn Jesus Christus zugemutet hätte. Jeder, der an Jesus Christus glaubt und sich im Wasser und im Heiligen Geist taufen lässt, ist verbunden mit dem gekreuzigten und auferstandenen Herrn. Jeder Augenblick unseres Lebens ist so von der liebenden Gegenwart Gottes erfüllt – auch dort, wo wir Gottes Liebe vielleicht nicht spüren oder nicht an sie glauben können.

Die Auferstehung Christi, die wir feiern, lädt uns ein, mit der frohen Botschaft dieser heiligen Nacht unseren Angehörigen, unseren Freunden und Bekannten Mut zuzusprechen und Freude zu vermitteln. Auf diese Weise tragen wir das Osterlicht weiter, denn wichtig ist es, dass der Glaube in unserem Herzen lebendig ist und uns voranleuchtet.

Das Corona-Virus wird uns nicht besiegen; dennoch sind Schutzmaßnahmen nötig. Der wirkliche und endgültige Sieg über Krankheit, Tod und alles Böse liegt bei Jesus Christus, dem auferstandenen Herrn! Amen.