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Predigt:

Der Herr ist wahrhaft auferstanden! Halleluja!

Osternacht A (08.04.2023)

L1: Gen 1,1-2,2; L2: Gen 22,1-18; L 3: Ex 14,15-15,1; L 4: Jes 54,5-14; L 5: Jes 55,1-11; L 6: Bar 3,9-15.32-4,4; L 7: Ez 36,16-17a.18-28; Epistel: Röm 6,3-11; Ev: Mt 28,1-10


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Am Glauben an die Wirklichkeit der Auferstehung Christi entscheidet sich unser Christsein! Alles oder nichts – es gibt nur die Alternative: Entweder ist Jesus Christus auferstanden von den Toten oder er ist es nicht.

Im zweiten Fall, so urteilt der Apostel Paulus im ersten Brief an die Gemeinde von Korinth, „ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos“ (1 Kor 15,14). Denn hätten jene Recht, die sich nur auf das Diesseits beziehen und die sagen, mit dem Tod sei alles aus.

Aber – und deshalb sind wir hier versammelt und freuen uns im österlichen Halleluja: Christus ist auferstanden von den Toten! Er stirbt nicht mehr; „der Tod hat keine Macht mehr über ihn“ (Röm 6,9), wie derselbe Apostel im Brief an die Gemeinde in Rom schreibt.

Und als Folge dessen haben auch wir Zuversicht: Als Getaufte gehören wir zu Jesus Christus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen! Er hat den Tod mit uns Menschen geteilt und gibt uns, die wir an ihn glauben und auf ihn hoffen, Anteil an seinem Leben. So erwarten wir voll Zuversicht die Teilnahme an seiner Auferstehung. Die Sünde und der Tod haben keine Macht mehr über uns; das Leben hat gesiegt! Halleluja.

Die vier Evangelien berichten auf je eigene Art, wie die Jünger Jesu zum Glauben an seine Auferstehung gekommen sind. Es waren Erfahrungen des Göttlichen, die sie in dieser Welt machen durften. Jesus ist ihnen als der auferstandene und verherrlichte Herr begegnet! Sie hatten sich zuerst überzeugen können, dass er wirklich tot war. Nun aber erkannten sie durch die sichtbar und fassbar gewordene Wirklichkeit des auferstandenen Leibes Jesu, dass er nunmehr für immer lebt! Er kehrt nicht zurück in diese irdische Welt, sondern er zeigt seinen Jüngern, dass er den Tod für immer besiegt hat.

Im Evangelium der Osternacht zeigt uns der Evangelist Matthäus, wie jene zwei Frauen, die beide den Namen Maria trugen, das Grab Jesu aufsuchten. Ein Engel Gottes begegnete ihnen; der Stein war weggewälzt, und das Grab war leer. Die Botschaft des Engels lautete: Jesus, der Gekreuzigte, „ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat“ (Mt 28,6). Kurz darauf konnten sich die Frauen selbst von der Wahrheit der Worte des Engels überzeugen, als sie Jesus selbst begegneten. Er grüßte sie und forderte sie auf, sich nicht mehr zu fürchten. Stattdessen sollten die Frauen zu den Aposteln und Jüngern gehen und ihnen auftragen, nach Galiläa zu gehen. Dort würden sie ihn sehen.

Ist es nicht unerhört, dass Gott die Mitteilung der wichtigsten Botschaft aller Zeiten Frauen übertragen hat? Nicht die Apostel begegneten dem auferstandenen Herrn zuerst. Es war Maria von Magdala und eine weitere Maria, die als erste direkt erfuhren: Jesus lebt; er ist auferstanden!

Natürlich folgten dann weitere Begegnungen des auferstandenen Herrn, auch mit den Jüngern. Es war wichtig, dass das Fundament des Auferstehungsglaubens durch Gott selbst abgesichert würde. Sonst würde Gott selbst zulassen, dass wir Menschen in einer so wichtigen Frage in die Irre liefen.

Freuen wir uns also mit den gläubigen Frauen, die Jesus als erste begegnet sind! Stimmen wir ein in den Osterjubel und bewahren wir uns den Glauben an die rettende Macht Gottes für unser ganzes Leben. Auch uns ist die Teilnahme an der Herrlichkeit des Auferstandenen verheißen. Von Ostern her ist uns ein Licht aufgestrahlt, dass durch keine Finsternis je ausgelöscht werden kann! Amen.