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Predigt:

Der hl. Stephanus, ein treuer Zeuge für Christus

Fest des heiligen Stephanus A (26.12.2016)

L1: Apg 6,8-10; 7,54-60; Ev: Mt 10,17-22


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Am zweiten Weihnachtsfeiertag begeht die Kirche das Fest des hl. Stephanus. Er gilt als der erste Märtyrer der Kirche, denn er hat sein Leben für den Glauben an Jesus Christus hingegeben.

Dies hat er getan in Treue zur Wahrheit Gottes, wie sie uns durch Jesus Christus offenbar geworden ist, und in jener Liebe, kraft derer auch der Herr selbst vom Kreuz herab seinen Feinden verziehen hat. Als Stephanus von seinen Verfolgern gesteinigt wurde, betete er und rief: „Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!“ Dann sank er in die Knie und schrie laut: „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!“ (vgl. Apg 7,59–60)

Wir feiern heute keinen Fanatiker, der im Übereifer seiner eigenen Überzeugung das Leben anderer gefährdet und aufs Spiel setzt oder sie gar durch Terroranschläge in den Tod schickt. Nein, Stephanus ist ein Mann Gottes, der dem Herrn treu ist und ihm als einer der ersten sieben Diakone der Urkirche auch in der Verkündung des Wortes dient. Die Gewalt geht nicht von ihm aus, sondern von seinen Verfolgern, die es nicht ertragen können, was er ihnen im Auftrag Gottes sagt. Darunter befand sich auch ein Mann namens Saulus; dieser „war mit seiner Ermordung einverstanden“ (Apg 7,60). Erst später wurde aus dem Verfolger der Christen ein Bekenner des Glaubens, aus dem Saulus ein Paulus.

Das Fest des hl. Stephanus erinnert auch uns daran, dass das Bekenntnis zu Jesus Christus Konsequenzen hat. Wir können nicht einfach zur Krippe mit dem Jesuskind, mit Maria und Josef, den Engeln und Hirten sowie den Tieren hinzutreten und dann wieder gleichgültig in den Alltag zurückkehren. Die Verbundenheit mit dem Erlöser, mit dem menschgewordenen Sohn Gottes, soll uns prägen und begleiten. Diese wird sich auswirken auf die Art und Weise, wie wir einander begegnen. Das Zeugnis der christlichen Liebe und der Glanz der Wahrheit Gottes sollen ankommen in unserem Leben! Auf diese Weise werden auch wir zu Zeugen Christi.

Denken wir im Gebet an all die vielen Brüder und Schwestern auf der Welt, die um ihres christlichen Glaubens willen bedrängt und verfolgt werden. An die 100 Millionen sollen es insgesamt sein, die auf verschiedene Weise um des Namens Christi willen Schmach und Bedrängnis erleiden müssen, manchmal sogar bis zur Hingabe ihres Lebens.

Rufen wir die Fürbitte des heiligen Stephanus an! Gott schenke uns und allen, die an ihn glauben, die Gnade, ihm treu zu sein im Alltag, in frohem Bekenntnis zu unserem Erlöser Jesus Christus, dem Sohn Gottes, der für uns im Stall von Bethlehem als kleines Kind geboren wurde und der jetzt nach seinem Tod und seiner Auferstehung als König des Himmels und der Erde herrscht in Ewigkeit! Amen.