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Predigt:

Jesus schenkt uns das wahre Brot vom Himmel

17. Sonntag im Jahreskreis B (28.07.2024)

L1: 2 Kön 4,42-44; L2: Eph 4,1-6; Ev: Joh 6,1-15


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

An diesem Sonntag wird der Welttag der Großeltern begangen. Papst Franziskus widmet diesem Tag jeweils eine Botschaft. Darin würdigt er den Beitrag der Großeltern, da sie menschliche Erfahrung und Weisheit verkörpern sollen. Auf diese Weise können sie den Jüngeren und insbesondere den Kindern viel mitgeben.

Erinnert wird dabei an die Großeltern des Jesuskindes, nämlich an den heiligen Joachim und die heilige Anna. Deren Gedenktag ist am 26. Juli gefeiert worden. Ihr Kind war Maria, und die Jungfrau Maria durfte dann später zur Gottesmutter werden, indem sie dem Jesuskind das Leben schenkte. Jesus selbst war also einbezogen in den größeren Zusammenhang seiner Herkunftsfamilie. Gerade im jüdischen Volk war diese Verbundenheit sehr wichtig, und Jesus Christus gilt sowohl als Nachkomme Abrahams als auch als Sohn Davids, da er dem Geschlecht Davids entstammte.

Der heilige Josef war der Vater Jesu im rechtlichen Sinn, denn Maria hatte ihr Kind durch das Wirken des Heiligen Geistes empfangen. Dennoch war auch Josef in väterlicher Fürsorge für das Jesuskind da, und falls dessen Eltern noch gelebt haben, so waren auch sie Großeltern für das Jesuskind.

Das Evangelium nach Johannes lässt uns diesmal am Wunder der Brotvermehrung teilhaben, welches Jesus wirkte. Eine große Menschenmenge war Jesus gefolgt, und er wollte sie nicht hungrig wegschicken, nachdem sie ihm lange zugehört hatten. Doch wo sollte man in dieser einsamen Gegend Brot kaufen? Jesus gibt dann die Weisung, alle sollten sich setzen. Er sprach das Dankgebet und teilte an die Leute aus, so viel sie wollten, bis sie alle satt geworden waren. Da wurde den Jüngern bewusst, dass eben ein großes Zeichen geschehen war: Von den ursprünglich vorhandenen fünf Gerstenbroten und den zwei Fischen waren alle satt geworden, und zwölf Körbe mit Brotresten blieben noch übrig. Hier hatte Gottes Macht gewirkt. Die Menschen reagierten auch gleich in dieser Weise, dass sie meinten, Jesus würde sie künftig von allen irdischen Bedürfnissen befreien. Doch dazu war er nicht gekommen; er wollte kein König im irdischen Sinn sein, sondern er verkündete das Reich Gottes.

Jesus Christus möchte in uns den Hunger, ja das Verlangen nach dem wahren Brot vom Himmel wecken, das er selber ist. Das irdische Brot, die irdische Nahrung, ist gewiss wichtig. Doch das, was wir Menschen im Letzten ersehnen und wonach wir als Speise zum ewigen Leben verlangen, das kann nur Gott uns geben. Er tut dies in der heiligen Eucharistie, wenn wir unter der Gestalt des Brotes seinen heiligen Leib empfangen und unter der Gestalt des Weines das Blut Christi.

Gute Eltern und Großeltern wollen ihre Kinder und Enkelkinder ins Leben einführen und das Nötige bereitstellen. Das irdische Brot, das Eltern ihren Kindern reichen, ist wichtig, doch für uns alle unersetzlich ist jenes Brot, das wir von Gott allein empfangen können. Möge Gott der Herr alle segnen, die in Liebe für andere da sind und ihnen den guten Weg weisen, der uns zum seligen Gastmahl im Himmelreich führt.

Amen.