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Predigt:

Worte des ewigen Lebens

21. Sonntag im Jahreskreis B (25.08.2024)

L1: Jos 24,1-2a.15-17.18b; L2: Eph 5,21-32; Ev: Joh 6,60-69


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Mit dem Evangelium dieses Sonntags nach Johannes endet die große Rede, welche Jesus über die heilige Eucharistie gehalten hat. Das Resultat seiner Ausführungen ist freilich ernüchternd: viele verstehen ihn nicht und verlassen ihn.

Wie aber reagieren die Apostel Jesu? Werden auch sie Jesus verlassen? Im Namen aller antwortet Petrus auf die entsprechende Frage Jesu, und er sagt: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.“ (Joh 6,68).

Petrus drückt damit aus: Im Grunde gibt es keine Alternative zu Jesus. Seine Worte mögen für manche hart klingen, und doch sind es vom Heiligen Geist erfüllte Worte, die das ewige Leben verheißen und schenken.

Und dann folgt noch ein ausdrückliches Bekenntnis des Petrus zu Jesus als dem von Gott gesandten Messias. Er sagt: „Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.“ (Joh 6,69).

Diese Worte lassen keinen Zweifel mehr zu: Petrus ist davon überzeugt, dass sich Gott selbst in Jesus Christus offenbart. Der unendlich heilige Gott wird gegenwärtig in seinem Sohn, den er in die Welt gesandt hat. Auf ihn wollen die Apostel hören und damit ein Beispiel geben für die übrigen Menschen.

Fassen wir die Rede Jesu über das Brot des Lebens nochmals kurz zusammen! Jesus hatte zu den Menschen von einer himmlischen Speise gesprochen, die er ihnen geben wolle. Er tat dies in einer direkten Sprache, die viele verunsicherte und irritierte. Denn Jesus würde sich ihnen selbst als Speise darbieten. Er selbst, so sagte er, sei das Brot, das vom Himmel kommt und ewiges Leben schenkt. Darin liegt ein einzigartiger Anspruch Jesu, und es ist verständlich, dass sich viele von ihm abwandten. Noch provokanter klingt es, wenn Jesus von seinem Fleisch und seinem Blut spricht und davon dass es sich um eine wahre Speise und einen wahren Trank handeln würde. Die Menschen begreifen nicht, dass sich Jesus unter den Gestalten von Brot und Wein verschenken will. Sie können die Worte Jesu nicht in ihrem wahren Sinn erfassen, denn dazu ist der Glaube nötig. Wer sich in seinem Denken nicht vom Heiligen Geist leiten lässt, wird Anstoß nehmen an dem, was Jesus sagt. Der Glaube ist ein Geschenk Gottes, und zugleich achtet Gott unsere Freiheit. Auch Jesus will niemanden zum Glauben zwingen; er nimmt es lieber in Kauf, dass ihn die Menschen verlassen.

Auch in der alttestamentlichen Lesung war von einer Entscheidungssituation die Rede. Josua, der Anführer des Volkes Israel, versammelte alle Stämme des Volkes und stellte ihnen die Frage, ob sie Gott dem Herrn dienen wollten oder den fremden Göttern. Und Josua selber bekräftigte, dass er und sein Haus dem Herrn dienen wollten. Auf dieses Zeugnis hin bekräftigten auch die übrigen Stämme, dass sie dem wahren Gott treu bleiben wollten, der sie aus der Knechtschaft der Ägypter befreit und durch die Wüste schließlich ins Gelobte Land geführt hatte.

Als gläubige Christen gehören wir durch die heilige Taufe zum Volk Gottes. Gott hat uns erwählt und als seine geliebten Kinder angenommen. Bei ihm finden wir das Leben, und wir dürfen seine Liebe empfangen und weitergeben. So sind wir ganz persönlich aufgerufen, mit dem Herzen und auch im Bekenntnis des Wortes unsere Zugehörigkeit zu Gott und seinem Volk, also zur Kirche zu erneuern. In der Lesung aus dem Epheserbrief ist davon die Rede, dass Christus die Kirche geliebt und sich am Kreuz für sie hingegeben hat. Es ist wie ein hochzeitlicher Bund, den Gott durch seinen Sohn mit uns Menschen geschlossen hat. Die Ehe zwischen Mann und Frau ist ein Abbild dieses Bundes. Und auch hier kommt es darauf an, dass beide in Liebe verbunden sind und einer dem anderen dient. So wird die wahre Einheit verwirklicht, und dann finden auch die Kinder einen guten Ort, wo sie sich entfalten und heranreifen können.

Wenn wir unseren Lebensweg mit Gott im Glauben gehen, werden wir im Herzen froh. Diese geistliche Freude möge allen zuteilwerden, die auf das Wort Gottes hören, es im Glauben annehmen und im Leben bezeugen. Amen.

Fürbitten

Himmlischer Vater, im Vertrauen auf deine Liebe und Fürsorge rufen wir zu dir:

  • Stärke alle Mitglieder der Kirche im Glauben an das ewige Leben, das du durch Jesus Christus verheißt.
  • Herr, hilf uns, wie Petrus zu bekennen: „Du hast Worte des ewigen Lebens“ und dir nachzufolgen.
  • Guter Gott, lass die Familien in Liebe und Einheit verbunden sein, damit sie ein Zeichen des Bundes zwischen Christus und seiner Kirche darstellen.
  • Herr, wir bitten dich für alle, die sich schwertun, an deine Gegenwart in der Eucharistie zu glauben. Schenke ihnen das Licht des Glaubens, damit sie deine Liebe zu erkennen.
  • Nimm unsere verstorbenen Brüder und Schwestern auf in dein Reich und tröste ihre Angehörigen in der Hoffnung auf das ewige Leben.

Erhöre unsere Bitten, die wir vertrauensvoll an dich richten. Durch Christus unseren Herrn.