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Predigt:

Am Ende schenkt Gott die Vollendung

33. Sonntag im Jahreskreis B (17.11.2024)

L1: Dan 12,1-3; L2: Hebr 10,11-14.18; Mk 13,24-32


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

An diesem Sonntag wird der Welttag der Armen begangen. Armut an sich ist ein unerfreulicher Zustand, in welchem sich leider noch viele Menschen auf dieser Welt befinden. Sie soll gelindert und überwunden werden. Zugleich feiern wir eine große Patronin der Armen, die heilige Elisabeth von Thüringen. Nach dem Tod ihres Mannes Ludwig und der Versorgung ihrer Kinder stellte sie alle ihre Güter für die Versorgung der Armen und für die Pflege der Kranken zur Verfügung. Ihrer gedenken wir heute besonders, am Elisabethsonntag, der auch Caritas-Sonntag genannt wird, da wir für die Anliegen der Caritas eine Gabe bereitstellen sollen.

Blicken wir auf die Schrifttexte dieses Sonntags! Die Lesung aus dem Buch Daniel und das Evangelium nach Markus sind endzeitlich geprägt. Zugleich aber sind es Texte großer Hoffnung und Zuversicht für alle, die auf Gott vertrauen. Denn aus der größtmöglichen Not errettet uns Gott. Selbst der Tod wird überwunden werden und ein Ende finden, wenn Jesus Christus auf den Wolken des Himmels wiederkommt und erscheint, um die Lebenden und die Toten zu richten. Dann findet auch die Auferstehung der Toten statt, von der bereits das Buch Daniel in der Lesung spricht. Gott ist ein Gott der Lebenden; in seinem Sohn Jesus Christus empfangen wir das ewige Leben in der Gemeinschaft mit Gott.

Jesus möchte uns im Evangelium zur Wachsamkeit aufrufen, da niemand jenen Tag oder jene Stunde kennt, wann er wiederkommt. Nicht Panik und Ängstlichkeit und schon gar nicht Sorglosigkeit sind angesagt, sondern die wache Bereitschaft der gläubigen Erwartung des Herrn. Wir sind Menschen der Hoffnung, und dies auch dann, wenn in dieser Welt so viel Schlimmes geschieht, wie zum Beispiel Kriege, Terroranschläge und vieles andere mehr.

Wer sein Herz in Gottes Liebe verankert, der braucht nichts zu fürchten. Wer hingegen meint, auf Gott verzichten zu können, wird irgendwann erkennen müssen, dass er auf Sand gebaut hat. Hoffentlich ist es dann für die Umkehr nicht zu spät. Denn Gott will ja, dass alle Menschen sich bekehren und so gerettet werden.

Eben deshalb ist Jesus Christus als der wahre Sohn Gottes für die Sünden der Welt am Kreuz gestorben und hat sich ein für allemal hingegeben. Die Lesung aus dem Hebräerbrief spricht davon und vergleicht die vielen alttestamentlichen Opfer mit dem einen Opfer des Neuen Bundes. Eben diese Opferhingabe Jesu wird bei der Feier der heiligen Messe auf unblutige Weise erneuert und sakramental dargestellt. Wir verkünden den Tod und die Auferstehung des Herrn. Vereint mit Jesus Christus in Glaube, Hoffnung und Liebe bitten wir Gott den Herrn, dass er unser Leben verwandeln möge, indem auch wir zu einer Opfergabe der Liebe für Gott und die Menschen werden. Dann werden wir im Herzen erfüllt sein und das wahre Glück finden, das Gott uns schenken will.

Das Reich Gottes beginnt bereits in unseren Herzen; es wird sich im Himmelreich vollenden in der Gemeinschaft aller Engel und Heiligen. Die heilige Gottesmutter Maria, der heilige Josef und besonders auch die heilige Elisabeth von Thüringen mögen unsere Fürsprecher sein bei Gott! Amen.