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Predigt:

Josef, der Patron der Arbeiter

Josef, der Arbeiter B (01.05.2021)

L1: Gen 1, 26 - 2, 3 oder Kol 3, 14-15.17.23-24; Ev: Mt 13, 54-58


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Wir wollen uns im Geiste in die Werkstatt des heiligen Josef begeben. Er ist ja der Patron der Arbeiter, und seinem Gedächtnis widmet die Kirche den 1. Mai, den Tag der Arbeit.

Josef von Nazareth war auch in seiner Arbeit in allem auf Gott hin ausgerichtet. In der Liebe seines Herzens war er mit seiner jungfräulichen Gemahlin Maria verbunden, und der kleine Jesus lernte schon bald, ihm zur Seite zu stehen und bei der täglichen Arbeit zu unterstützen.

Wer sich von der Arbeit seiner Hände ernähren muss, erfährt sich als abhängig von all dem, was er zu tun hat. Ungewissheiten können ihn heimsuchen und bedrängen; vielleicht gibt es einen Mangel an Aufträgen oder säumige Zahler. Auch gewisse Abgaben und Steuern können einem Unternehmer zur Last werden.

Josef von Nazareth hat all dies in großem Gottvertrauen aufgenommen und getragen. Er war in allem bestrebt, den Willen Gottes zu erfüllen. Die Heilige Schrift beschreibt ihn als „gerecht“ (Mt 1,19), d.h. er gab Gott und den Menschen das, was ihnen gebührt. Josef von Nazareth war erfüllt von der Liebe zu Gott und den Menschen.

Die Arbeit dient aber nicht nur dem Erwerb dessen, was für den Lebensunterhalt nötig ist. In der Arbeit entfaltet der Mensch seine körperlichen und geistig-seelischen Fähigkeiten. All die Talente und Gaben, die wir empfangen haben, sollen wir auf schöpferische Weise zur Betätigung bringen. Auf diese Weise vervollkommnen wir das, was uns von Gott anvertraut ist. In der Arbeit geht es nicht nur um Selbstverwirklichung, sondern um einen Dienst am Nächsten. Gerade dann, wenn wir uns mit Hingabe und in Liebe darum bemühen, Gutes zu tun, empfangen wir auch selber im Herzen Freude und Genugtuung über das, was wir durch unsere Arbeit bewirken.

Josef von Nazareth hat es verstanden, das Gebet und die Arbeit miteinander zu verbinden. Seine Frömmigkeit war „geerdet“, denn er war kein Phantast, sondern ein Realist. Die höchste Wirklichkeit aber begegnet uns in Gott, der uns liebt. Auf ihn sollen auch wir unser Leben ausrichten. Dann werden die Maßstäbe stimmen, dann leben wir auf „gerechte“ Weise, so wie Josef von Nazareth.

Möge die Fürbitte des hl. Josef und der Gottesmutter Maria uns allezeit begleiten auf den Wegen dieses Lebens, dem Ziel der ewigen Herrlichkeit entgegen.

Amen.