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Predigt:

Wir haben Anteil am Ostersieg Christi!

Ostersonntag B (01.04.2018)

L1: Apg 10,34a.37-43; L2: Kol 3,1-4 (oder: 1 Kor 5,6b-8); Ev: Joh 20,1-18


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Ostern – das ist der Inbegriff der Freude, der Hoffnung, des neuen Lebens! Christus, der Herr, ist wahrhaft von den Toten erstanden! Halleluja!

Als Zeugin des auferstandenen Herrn begegnet uns im Evangelium nach Johannes an erster Stelle Maria von Magdala. Sie begab sich in aller Frühe zum Grab des Herrn und war überrascht, dass der Stein weggenommen worden war. Sie stellte aber jetzt nicht gleich eigene Nachforschungen an, sondern begab sich zu den Aposteln Simon Petrus und Johannes, um sie vom leeren Grab zu informieren. Ihre Vermutung war: „Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen.“ (Joh 20,2) Wo war der Leichnam Jesu zu finden?

Jetzt war es Aufgabe der beiden Apostel Petrus und Johannes, dies zu verifizieren. Tatsächlich fanden sie beim Grab Jesu alles so, wie es Maria von Magdala gesagt hatte. Petrus trat als erster in die Grabkammer ein; das Grab war leer. Bemerkenswert war aber ein wichtiges Indiz: Die Leinenbinden, mit denen der Leichnam Jesu umwickelt worden war, lagen getrennt vom Schweißtuch; dieses wiederum war zusammengebunden. Es gab also Zeichen bewusst herbeigeführter Ordnung. Wenn jemand den Leichnam Jesu gestohlen hätte, hätte sich der Dieb sicher nicht die Mühe gemacht, das Grab in dieser Weise zu hinterlassen. Wo aber war der Leichnam Jesu jetzt? Diese Frage stellten sich auch die beiden Apostel, obwohl es vom Jünger, den Jesus liebte, heißt: „Er sah und glaubte.“ (Joh 20,8)

Die darauffolgenden Ereignisse stellten alle menschlichen Vermutungen und Einschätzungen auf den Kopf. Denn Maria von Magdala wurde von Sehnsucht und Traurigkeit zugleich bewegt, beim Grab zu bleiben. Sie beugte sich in die Grabkammer hinein und sah zwei Engel in weißen Gewändern dort sitzen, wo der Kopf und wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Wenig später begegnete sie Jesus, erkannte ihn aber zunächst nicht. Sie meinte, es sei der Gärtner. Erst als Jesus sie mit ihrem Namen „Maria“ rief, erkannte sie den Meister („Rabbuni“). Sie wurde nun vom Herrn selber zu den Aposteln gesandt, um ihnen die frohe Botschaft der Auferstehung zu verkünden. Ihr eigenes Leben und das der Jünger würde sich von jetzt an grundlegend ändern! Denn nichts mehr war so wie zuvor. Das Leben hatte über den Tod gesiegt. Die Macht der rettenden Liebe Gottes zeigte sich in der Auferstehung Christi von den Toten.

Was die Botschaft von der Auferstehung Jesu für uns als Christen bedeutet, wird in den Lesungen deutlich: Die Predigt des Apostels Petrus in der Apostelgeschichte verkündet Jesus als Richter und Retter der Menschen. Jeder, der an ihn glaubt, wird durch seinen Namen die Vergebung der Sünden empfangen (vgl. Apg 10,43). In der Gemeinschaft mit Jesus ist uns das ewige Heil geschenkt! Wir sind erlöst und befreit; die Sünde und der Tod können uns auf Dauer nichts mehr anhaben. In der zweiten Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Kolosser werden daher die Christen aufgefordert, ihr Herz zum Himmel zu erheben. Denn nicht mehr die irdischen Güter und Verheißungen sind maßgebend, sondern das Leben in Herrlichkeit, das wir als Glaubende von Jesus Christus empfangen werden.

Ja, gewiss: Das ist ein hoher Anspruch für unser Leben und zugleich eine wunderbare Verheißung. Ostern als Hochfest der Auferstehung Jesu ist eine Einladung an uns alle, den Lebensweg in Einheit mit Jesus zu gehen. Er führt uns durch sein heiliges Kreuz und Leiden zur Herrlichkeit der Vollendung, zur Teilnahme an seiner Auferstehung! Amen.