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Predigt:

Der Glaube schenkt Heil und Heilung

28. Sonntag im Jahreskreis C (09.10.2022)

L1: 2 Kön 5,14-17; L2: 2 Tim 2,8-13; Ev: Lk 17,11-19


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Der Glaube an Gott und sein rettendes Wirken macht es möglich: Aussätzige werden geheilt und können Gott dafür danken!

Dies wird in der alttestamentlichen Lesung aus dem zweiten Buch der Könige und auch im Evangelium nach Lukas veranschaulicht.

Im ersten Fall ist es der Syrer Naaman, der geheilt worden ist, nachdem er auf das Geheiß des Propheten Elischa ins Wasser des Jordan hinabgestiegen ist. Naaman wurde nicht nur körperlich geheilt, sondern auch seelisch: Er kam durch das Wunder seiner Heilung vom Aussatz zur Anerkennung des einzig wahren Gottes, der sich dem Volk Israel geoffenbart hatte. So wurde dieser Fremde zu einem Zeugen für die Gnadentaten des Herrn; er lobte und pries Gott, und viele freuten sich mit ihm.

Im Neuen Testament sind zehn Aussätzige durch Jesus geheilt worden. Doch nur ein einziger kehrt zurück und dankt ihm. Dieser eine hat begriffen, was er Jesus verdankt. Er sieht seine körperliche Heilung durch das Wirken Jesu als erfüllt an. Ausdrücklich sagt Jesus zu ihm: „Dein Glaube hat dich gerettet.“ Und auf diesen Glauben wird es auch weiterhin ankommen, wenn der Geheilte in der Gemeinschaft mit Gott bleiben will. Denn ohne Glauben können wir das Heil nicht erlangen und Gott nicht gefallen! Da würde uns die beste Gesundheit nichts nützen, die wir uns natürlich dennoch wünschen.

Ist nicht diese Pfarr- und Wallfahrtskirche hier in Maria Laach am Jauerling ein Denkmal lebendigen Glaubens? Wie viele Pilger sind schon hierher gekommen, wie viele Pfarrangehörige haben schon Zuflucht genommen bei der Gottesmutter Maria und sie um Fürbitte bei ihrem Sohn Jesus gebeten! Weil der Glaube dieser Menschen stark genug war und sie im Gebet nicht nachgelassen haben, dann haben sie von Gott erlangt, worum sie in rechter Weise gebetet haben.

Was ist die rechte Ordnung des Betens? Zuerst sollen wir Gott anbeten und ihn loben und preisen. Vor der Bitte sollte eigentlich der Dank stehen für alles Bisherige, was uns Gott geschenkt hat. Und unser Bitten soll mit Vertrauen und Innigkeit erfolgen. Gott ist unser Vater, und er weiß, was wir brauchen. Genau dies, was uns zum Heile dient, wird er uns bestimmt gewähren.

Weil Maria als unsere geistliche Mutter uns nahe ist und uns kennt, darf sie bei Gott Fürbitte für uns einlegen. Ihr Gebet ist einzigartig und stets wirksam. Sie ist die Mittlerin aller Gnaden, da sie einem jeden ganz persönlich austeilen darf, was ihr Sohn Jesus am Kreuz für uns alle erwirkt hat. Wir sind hineingenommen ins göttliche Leben und sind zu Erben des Himmels geworden.

Dies alles wird uns im betrachtenden Beten des Rosenkranzes immer wieder verdeutlicht. Der Rosenkranz wird in unserer Zeit auch von jungen Menschen neu entdeckt. Mitten in der Hast des Alltags gilt es manchmal innezuhalten und meditativ ein Gesätz des Rosenkranzes zu erwägen. Auch unser eigenes Leben dürfen wir in dieses Gebet hineinlegen. Gott kann und wird es zum Guten hin verwandeln, sodass wir das Ziel des ewigen und seligen Lebens bei Gott im Himmel erlangen.

Dort aber, in Gottes Herrlichkeit, herrscht nur Dank und Jubel. Die Freude der Geretteten ist ohne Ende, denn Gott ist gut. Auf ihn dürfen auch wir bauen; ihm wollen wir unser Leben ganz anvertrauen! So beten wir für alle Lebenden und alle Verstorbenen, die uns besonders nahestehen. Amen.